Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

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Mittwoch, 25. April 2012

The World after Tomorrow - Teil 04 - wip


The World after Tomorrow
Eine ZOMBIE-Geschichte! ;-D


Work in Progress

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Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05


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IV.

Red erwachte und erschrak ziemlich.
Sie war gefesselt und geknebelt. Sie war hilflos. Also bloß keinen Hinweis darauf geben, dass sie wach war. Vorsichtig öffnete sie ein Auge einen Spalt weit. Und beinahe hätte sie erschrocken gejapst.
Direkt ihr gegenüber am Fenster saß die schmutzige Gestalt. Und er war ein Mutant!

Verzweifelt versuchte sie, von ihm fort zu robben. So viel Abstand wie möglich zwischen sich und das Monster zu bringen. Nur weg von der Kreatur, die ihr das Fleisch von den Knochen reißen wollte.
Sie bäumte sich gegen die Fesseln auf und ein Teil ihres Verstandes registrierte, dass sie gekonnt angelegt waren. Und außerdem war sie geknebelt, wie ihr auffiel, als sie unwillkürlich anfange wollte, um Hilfe zu rufen. Oder vielleicht auch einfach nur voller Angst zu schreien.
Red wollte nicht sterben. Aber wenn es schon sein musste, dann keinesfalls auf diese Weise.

Der Mutant beobachtete sie gelassen und rührte sich nicht. Er sah ihr nur dabei zu, wie sie sich immer weiter von ihm fortschob, bis sie eine Ecke des Raumes erreichte.
Sackgasse!
Ihre Gedanken rasten, als ihr Gehirn panisch nach einer Fluchtmöglichkeit aus der offensichtlich völlig ausweglosen Situation suchte. Allerdings ohne Erfolg.

Schließlich, nach Minuten des verzweifelten Ringens mit den Fesseln unter dem ruhigen Blick aus den hellgrauen Augen des Monsters, sackte sie in sich zusammen und gab auf.
Schwer atmend wartete sie darauf, dass er sich auf sie stürzte und stählte sich gegen den Schmerz und das, was sie außerdem noch erwartete. Die… Dinge, welche die Monster mit ihren Opfern anstellten, während sie ihr Fleisch fraßen. Die unaussprechlichen Dinge, die ihr am allermeisten Angst machten…
Aber das Monster rührte sich nicht vom Fleck. Es griff nur nach einer Zigarettenschachtel und…

Augenblick mal…!
Die Beobachtung, dass ein Mutant sich eine Zigarette anzündete, war so absurd, dass sie sogar die Todesangst durchdrang.
Die Monster taten alles mögliche, aber sie rauchten nicht. Sie waren Tiere, auch wenn ihre Gestalt den Menschen ähnlich war. Red hatte noch niemals einen rauchen gesehen. Und sie hatte auch noch niemals von einem gehört, der dabei beobachtet worden war.
Diese Kreatur verhielt sich… eigenartig. Und eigenartig war gut genug für einen Hoffnungsschimmer, zumal es mit ‚nicht sofort gefressen worden sein‘ einherging.

„Fertig?“, kam plötzlich eine dunkle, unmenschlich klingende Stimme aus seinem Maul.
Red riss fassungslos die Augen auf. Sich einen rauchenden Mutanten vorzustellen fiel schwer, aber die Biester atmeten und wer atmete, konnte auch den Rauch schlucken. Aber Sprache?
Ein gefangenes Monster, dass sie und ihre Gruppe einmal studiert hatten, hatte gegrunzt und auch gebrüllt, aber selbst als sie es in Stücke hackten, hatte es niemals ein verständliches Wort herausgebracht.
Was war das hier für eine… Kreatur?

Mühsam zwang sie sich zur Ruhe und musterte die Gestalt eingehender.
Was wie Schmutz und Gestrüpp auf seinem Körper aussah, hatte eine eigenartige Struktur. Es sah beinahe aus, als wären Blätter und Zweige in einer Art Netz befestigt, dass möglicherweise sogar Kleidung bedeckte. So als wäre es absichtlich schmutzig. So als wolle es… sich tarnen!
Die seltsame Aufmachung ließ nur die Hände und das Gesicht frei. Und die waren schmutzig. Allerdings… auch mit System? Als hätte es sich Streifen verschiedenfarbigen Drecks ins Gesicht geschmiert?

Sie ließ ihren Blick weiterwandern und entdeckte Ausrüstung. Einen Rucksack, Dinge an einem Gürtel und… Waffen! Es besaß Waffen!
Ein Gewehr mit Zielfernrohr, eine Pistole, Messer und… eine Armbrust!
Neben dem Fenster auf dem Boden lag eine Armbrust und ein Köcher mit Bolzen. Unwillkürlich erinnerte sie sich an die Wilde auf der Straße, die ihr beinahe den Schädel zertrümmert hatte. Und die durch einen Armbrustbolzen gestoppt worden war.
Unmöglich!

„Bist du bereit zu reden?“, raunte die unwirklich tiefe Stimme wieder.
Es sprach leise, aber es waren eindeutig Worte in ihrer Sprache. Nur die Stimme war unnatürlich.
Red zögerte, nickte aber dann. Welche Wahl hatte sie auch? Allerdings war sie mittlerweile weniger panisch als vielmehr… neugierig.

Es erhob sich aus seiner sitzenden Position und trat zu ihr. Unwillkürlich spannte sie sich an, als es vor ihr n die Hocke ging. Aber dennoch bemerkte sie, dass es nicht nach Verwesung und Unrat stank. Es roch eigentlich fast gar nicht. Außer nach Wald vielleicht.
„Schrei nicht“, warnte es und streckte die Hand aus.
Beinahe hätte sie es in dem Moment nicht unterdrücken können und ein ängstliches zurückweichen konnte sie nicht unterdrücken.
„Keine Angst, kleines Mädchen“, sagte es - beruhigend? - und löste den Knebel.

Ihr erster Impuls war, aus Leibeskräften zu schreien. Es war vielleicht ihre einzige Chance dafür.
Wie auch immer es das machte, es schien ihre Gedanken zu lesen, denn es legte eine Hand auf ihren Mund und machte: „Sch-hh…“
Die Berührung war dabei aber nicht grob. Sie war nicht einmal wirklich fest genug, um sie vom Schreien abzuhalten, auch wenn sich das binnen eines Herzschlags ändern mochte. Aber gerade jetzt war sie beinahe… sanft?

„Was…?“, murmelte sie gegen die erdig riechende Hand.
Es studierte sie aufmerksam und gab ihren Mund frei, als habe es erkannt, dass sie bereit war, zu reden.
„Was bist du?“, wisperte sie dann.
Es stutzte und blickte sie an. Und es sah dabei trotz aller Fremdartigkeit seine Züge einfach nur verblüfft aus.

„Was meinst du damit?“, fragte es dann nach einer nachdenklichen Pause vorsichtig.
„Ich…“ Red stockte und stand ein wenig hilflos vor der Aufgabe, seine Gegenfrage zu beantworten. „Du… bist wie die Mutanten, aber hast mich nicht gefressen. Und du rauchst. Und du redest!“
Es starrte sie durchdringend an und schwieg. Lange. Aber sie konnte geradezu sehen, dass es angestrengt nachdachte.

„Sind alle Menschen hier in dieser Gegend so wie du?“, fragte es dann.
„Wie ich?“
„Körperlich“, erklärte er und beugte sich dann zögernd etwas vor. „So geformt wie du. Hier…“
Sie keuchte erschrocken, als seine Fingerspitzen sachte die Seite ihrer linken Brust berührte. Es war völlig unerwartet und erschreckend. Und obwohl es die Hand sofort wieder zurückzog, prickelte die Stelle noch minutenlang und die Haut dort zog sich zusammen, bis sich die spitze der Brust beinahe unangenehm verhärtet hatte. Red hörte ihren eigenen Puls in ihren Ohren rauschen.
Erst nach einer ganzen Weile, in der sie verwirrt in das fremdartige Gesicht gestarrt hatte, nickte sie langsam.

„Also seid ihr alle Frauen? Frauen und Mädchen?“
„Alle Menschen sind Mädchen“, gab sie verständnislos zurück und war dabei nur halb bei der Sache. Seine Frage war absurd, Die Antwort kannte jeder. Aber seine Berührung… Wieso brachte sie das so durcheinander?
Warum löste seine Berührung an ihrer Brust ein Gefühl aus, als wäre sie allein mit einer ihrer engeren Freundinnen und würde ‚Das Spiel‘ spielen? Nur viel intensiver, als es dabei jemals gewesen war…

„Und Männer?“, fragte er und riss sie damit zurück in die Wirklichkeit. „Brüder? Väter?“
„Sag nicht die verbotenen Wörter!“, zischte sie hastig. Auch wenn niemand außer ihr hier war, dürften sie nicht ausgesprochen werden. Es war verboten. Es konnte die Monster anlocken.
„Ich verstehe…“, murmelte er. „Was ist mit den anderen Mädchen? Denen, die dich gejagt haben.“
„Die Wilden?“ Sie war froh, das Thema so schnell wechseln zu können. „Sie sind verrückt. Und gefährlich.“
„Warum?“
„Sie… sie glauben, dass nur die Tiere ein Recht haben zu leben. Und sie wollen die stärksten Tiere sein. Sie sind verrückt.“

Es sachte eine Weile darüber nach, was sie gesagt hatte und rieb sich dabei über die Augen. Aus der Nähe konnte sie erkennen, dass sein unteres Gesicht von Haaren bedeckt war, wie es bei fast allen Mutanten der Fall war, aber beim sprechen zeigten sich weiße Zähne und nicht die fauligen Hauer der Monster. Und seine Augen waren nicht blutrot um das farbige Zentrum herum, sondern so weiß wie ihre.
Er war etwas anderes als die.
Mit einem Anflug von Unruhe bemerkte Red, dass sie ihn… mochte!


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Wie bereits gesagt ist mir insbesondere bei den Sachen, die ich mit 'wip' (Work in Progress) markiere, inhaltliches Feedback mehr als willkommen. Sowohl insgesamt, als auch in Bezug auf beliebige Details und Kapitel, denn das gesamte Werk kann durchaus noch von Grund auf überarbeitet werden.

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