Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

Wenn es dir gefällt, lass es mich wissen. Wenn es dir nicht gefällt, gerne auch. Hinterlass mir einen Kommentar oder schreib es mir per Mail an Mike.Stone bei gmx.net .

Donnerstag, 19. April 2012

Wie kam es zu... Submission

Ich will hie eine Frage beantworten, die mir schon so einige Male gestellt wurde. Wenn auch vor dem Hintergrund, dass die darin enthaltenen Anspielungen vor allem auf der Seite, wo die Geschichte ursprünglich erschien, eher verständlich waren, als sie es hier und jetzt sind.
Es geht um die Entstehung meiner Geschichte Submission. Und es geht um Inspiration, Muse und Musik.

Submission ist aus zahlreichen Gründen für mich etwas Besonderes. Es ist die erste Geschichte, bei der ich bewusst und klar das erlebte, was ich 'Flow' nenne. Eine Art meditativen Bewusstseinszustand, in dem ich wie ein Besessener schreibe.
Es ist die erste Geschichte, die ich auf Anhieb zu Ende gebracht habe. Was jetzt nicht nach viel klingt, aber wer meine Festplatte sehen könnte, würde Leichenberge angefangener Geschichten aus über einem Jahrzehnt sehen, die alle mal mehr und mal weniger über ihren Anfang hinaus gekommen sind un spätestens in der Mitte steckenblieben. Und das ist eine tödliche Falle für einen Schreiber.

Submission ist eine Geschichte, die einen realen Bezug hat. Nicht Hintergrund, wohlgemerkt. Nur Bezug.
Ich schrieb sie für jemanden. Und das war wohl auch der Grund, weswegen sie mir letztlich so schnell gelungen ist. Aber es hat eben auch gewisse Blockaden gelöst und mich einen großen Schritt nach vorne machen lassen, was meine Arbeitsweise angeht.
Ich schrieb diese Geschichte für jemanden, mit dem ich in intensivem Kontakt stand und mit dem ich Gedankenspiele spielte. Mit einem der wenigen Sexualpartner meines Gehirns auf dieser Welt. Und ich nahm Bezug auf zahlreiche Dinge, über die wir gesprochen hatten und die wir voneinander wussten.
Ich weiß, dass diese Dinge wahrgenommen und geschätzt wurden und ich werde hier nicht weiter ins Detail gehen, aber es gehört eben zu Geschichte dazu zu wissen, dass ich vielschichtige Andeutungen und Fäden miteinander verknüpft habe.

Zu einer vagen Idee - mehr dem Gefühl, eine Geschichte voller Andeutungen und Bezüge schreiben zu wollen, als einem konkreten Plot - kam an einem Samstagabend nach erneuten 'Sex für mein Hirn' die zufällige Auswahl eines Liedes in meinem Winamp-Player: Bring Me To Life von Evanescence.
Das Lied passte inhaltlich so perfekt zu dem, was ich vage im Kopf hatte, dass ich gar nicht mehr groß überlegen musste. Ich setze mich hin und fing an zu schreiben. Und irgendwo zwischen neun und zwölf Stunden später war die Geschichte fertig. Ihr fehlten nur noch einige Details in der Sexszene, mit denen ich mich besonders damals noch immer etwas schwerer tat.

Immer, wenn ich daran denke, lasse ich mir das auf der Zunge zergehen, denn es ist die beste Beschreibung für den 'Flow' die ich geben kann: Ich setzte mich hin und war einfach inspiriert. Und ich schrieb eien Geschichte, von der ich beim ersten Satz nicht wusste, wohin sie gehen würde. Aber sie brachte sich selbst zu Ende. Und sie war dann auch wirklich fertig.
Kein vielversprechender Ansatz. Keine komplexe Idee, die niemals vollbracht wird, sondern ein fertiges Werk, dem nur noch die Überarbeitung fehlte.
Das war in gewisser Weise wie Sex. Wie eine BDSM-Session der Extraklasse. Know what I mean?

De Leute, die davon wissen, schütteln immer mit dem Kopf, wenn sie mitbekommen, dass ich ein Lied immer und immer wieder hören kann. Aber ohne eine dauerhafte und ununterbrochene Wiederholung von Bring Me To Life wäre die Geschichte nicht das geworden, was sie ist. Ebenso wenig wie ohne die Person, die den Anstoß gab.
Aber das Wichtigste war letztlich der 'Flow', den ich mittlerweile beinahe herbeiführen kann, wenn ich in der richtigen Stimmung bin. Und dann entstehen meistens ganze Geschichten in einem Stück.

Für diejenigen, die verständlicherweise hier und da auf Fortsetzungen hoffen: Schmeißt die Flinte jetzt nicht in Korn. Ich habe bereits gelernt und werde in Zukunft noch weiter lernen Angefangenes fortzuführen. Ich werde immer besser darin. Und es macht mir auch gehörigen Spaß.
Man kann schließlich kein Buch (oder eine Geschichte wie Junge Liebe) in einem Rutsch schreiben. Irgendwann muss man schlafen und so.
Vielleicht werden aus einigen der Leichen auf meiner Platte irgendwann sogar Untote oder sogar frische, lebendige Geschichten. Mein Vorteil ist immerhin, dass ich Geschichten fast immer am Anfang beginne. Das hilft bei der Fortsetzung.

Aber das, was im Flow als in sich abgeschlossenes Werk entsteht, ist dennoch etwas Besonderes. Es ist das, was letztlich am meisten Spaß macht und einen danach mit dem Gefühl zurücklässt, etwas erschaffen zu haben. Gut oder schlecht mal dahingestellt.
Es ist das, was meine Schreibsucht füttert... ;-D

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diese Informationen von dir, ich weiß sie sehr zu schätzen, oh ja!
    Seltsam auch ich kann manchmal ein Musikstück sehr oft hintereinander hören, stundenlang, lächel, weil es grade jetzt perfekt zu meiner Stimmung und dem was ich grade mache passt, mich in eine Art Rausch und /oder Trancezustand geraten lässt, der mich aber auch sozusagen stimmuliert weiter zu machen, was dann sehr erwünscht ist, lächel...
    Mir ist es zu anstrenged und es geht mir viel zu langsam, um so etwas zu schreiben. Ich bin auch ziemlich unfähig mich kurz zu fassen, will immer alles supergut erklären und beschreiben. Dazu kommt, dass ich auch noch sehr oft abschweife, weil mir spontan was in den Sinn kommt. Eigentlich schreibe ich sehr gerne und liebe die deutsche Sprache mit ihrer so großen Wortvielfalt, auch wenn leider sehr viele Worte heutzutage nicht mehr benutzt werden, wurden oft durch englische bzw. amerikanische ersetzt, sind in Vergessenheit geraten, was ich oft bedauere.
    Mitlerweile glaube ich, dass ich dir mal woanders als hier schreiben sollte - da gab es doch eine Mail-Adresse oder? Mal sehen, ob ich was finde.
    Auf jeden Fall bin ich echt froh, dass du schreibsüchtig bist, lächel
    Lieben Gruß Nachtwind

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    1. Ja, du beschreibst das, was manches Musikstück in mir auslösen kann, absolut perfekt. Das verknüpft sich dann mit der Tätigkeit und bildet ein Perpetuum Mobile. Heureka, es ist erfunden... :-D

      Was die Schreiberei angeht, ist es für mich eher wie ein Ventil. Ja, ich wünschte, es gäbe einen Weg, meine Gedanken direkt zu Papier zu bringen. Das würde meinen Output verzehnfachen. Ach... bedenke ich, wie oft ich Fetzen im Kopf habe und gerade nicht niederschreiben kann, vielleicht auch noch viel mehr.
      Wie es ist, muss ich einfach schreiben und mit meiner Tippgeschwindigkeit mit 5 einhalb Fingern weiter mit der Klischee-Sekretärin konkurrieren. Geht nicht anders, bis das Mensch-/Maschine-Interface Realität wird.

      Was die Sprache angeht, liebe ich die Deutsche auch, aber ich mag auch das Englische und durchaus auch Anglizismen. Je nach Stimmung und Setting. Dass die Möglichkeiten nicht mehr so oft und umfassend genutzt werden, stimmt aber eindeutig.
      Selbst - oder sogar besonders - in der Schriftstellerei ist das erkennbar. Neue Romane sind so simpel wie möglich und minimalistisch. Was nett sein kann, aber irgendwie auf Dauer wirkt, als wäre immer ein und derselbe Autor dafür verantwortlich.
      Zu viel Optimierung und Mainstream sind auch nicht schön...

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  2. Lach, ja, es ist erfunden - funktioniert zumindest stundenlang hervorragend!

    Ein Arzt von mir hat so ein Headset, in das er den Text spricht, dann tippt der PC den Text und er macht nur noch nötigenfalls winzige Änderungen oder Korrekturen, DAS wäre was für mich, könnte es mir auf jeden Fall vorstellen. Ich kann zwar mit 10 Fingern blind tippen (zumindest die gängigen Tasten), aber meine Gedanken sind sooo viel schneller!
    Ich hatte eine 25 Jahre ältere sehr gute Freundin, die sehr belesen war. An ihrer Ausdrucksweise ist es mir massiv aufgefallen, dass auch ich viele Worte nicht mehr benutzt habe, sowas wie reizend oder entzückend z. B. Manchmal passen sie optimal, ist nicht nur alles cool oder gleil, lach
    Mein Englisch ist nicht sehr gut, hab das ärmliche Schulenglisch nie anwenden können, hätte eher Spanisch gebraucht, grins. Durch meine Interesssen habe ich im Internet seit über einem Jahr überwiegend englischsprachiges mir angesehen, was mein Verstehen deutlich verbessert hat, aber es zu lesen und so dabei die Fantasien spielen zu lassen wie im deutschen - glaube, dass ich das nicht mehr schaffe in diesem Leben, grins
    Ja, es fällt sehr auf, wenn ich z. B. mal wieder Hermann Hesse o. ä. lese, ich muss mich immer erst wieder einlesen, in diese Ausdrucksweise eintauchen, aber wenn es geschafft ist, dann ist es wundervoll!
    Gruß Nachwind

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