Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

Wenn es dir gefällt, lass es mich wissen. Wenn es dir nicht gefällt, gerne auch. Hinterlass mir einen Kommentar oder schreib es mir per Mail an Mike.Stone bei gmx.net .

Donnerstag, 17. Januar 2013

Was mich WIRKLICH ankotzt …

Was ich wirklich und ganz ehrlich zum Kotzen finde, ist die Neigung mancher Leute, sich mit fremden Federn zu schmücken. Und zwar für diesen Rant hier mal ausnahmsweise nur auf den einen Bereich bezogen, in dem ich mich gerade bewege: Selbstgeschriebene Erotik-Geschichten.

Es gibt da draußen wahrscheinlich Tausende von deutschsprachigen Autoren, die sich irgendwie Mühe mit ihren Sex-Geschichten geben. Tausende von Menschen, die Zeit und Arbeit investieren, um etwas in Worte zu fassen, was normalerweise nur im Kopf oder im allerbesten Fall im Bett passiert.
Hunderte von denen haben Talent oder sich einen ansehnlichen Stil durch Training hart erarbeitet. Und nicht wenige stellen ihre Geschichten dennoch völlig kostenfrei zur Verfügung, anstatt sie auf Amazon zu verkaufen.
Aber offenbar reicht das nicht aus.

Immer wieder mal stolpere ich auf den Portalen, wo ich selbst veröffentliche, über Geschichten, die ich kenne. Manchmal sogar über Geschichten, die ich bei ihrer Entstehung korrigieren geholfen habe. Und oft steht unter diesen Geschichten ganz kackdreist ein völlig anderer Name als der des Autors, den ich kenne.
Nun sind Pseudonyme flüchtig. Nicht jeder nennt sich seit zwanzig Jahren Kojote in verschiedenen Abwandlungen - je nach Verfügbarkeit - wie ich das tue. Es ist also durchaus möglich, dass manche Autoren einfach auch andere Portale für sich entdeckt haben.
Aber das ist halt leider meistens nicht der Fall.

Da posten dann also Leute Geschichten, die sie nicht selbst verfasst haben. Und ich hätte verdammt noch mal dafür sogar Verständnis, denn manche Geschichten sind wirklich toll und verdienen es, bekannt gemacht zu werden.
Die Autoren sind aber manchmal schon längst wieder in die Versenkung verschwunden, weil ihnen die raue Atmosphäre im Bereich der Erotik-Geschichten mit ihren neidzerfressenen Mit-Autoren und manchmal völlig niveaulosen Kommentatoren, deren Wortschatz nur aus Beleidigungen zu bestehen scheint, nicht gefiel. Oder vielleicht auch, weil sie doch lieber was anderes schreiben wollen.
Aber ist das - verflucht noch eins - ein Grund die Geschichten als Eigenfabrikate auszugeben?

Was ist denn das für eine Art?
Jemand schreibt in stunden- oder tagelanger Arbeit eine Geschichte, packt einen Teil seiner Persönlichkeit da rein und korrigiert bestenfalls noch fünf Mal drüber. Tage des Denkens, Schreibens und Feilens, für die nur ein Kommentar oder ein paar Sterne als Lohn zu erwarten sind - die dann auch oft eher spärlich ausfallen, was aber ein anderes Thema ist - und dann geht irgendein Wichser hin, kopiert das Ganze und postet es unter seinem Namen???
Nimmt sogar ganz dreist begeisterte Lobeshymnen entgegen und bedankt sich?

Es kann sich verdammt noch mal jeder in die Situation versetzen, etwas mühevoll und liebevoll geschaffen zu haben, nur damit ein anderer damit loszieht und sich dafür loben lässt. Und das gefällt ja wohl niemandem.
Also habt gefälligst wenigstens den Anstand, den Urheber eurer kopierten Lieblingsgeschichten anzugeben, ihr Arschlöcher.
Ehre, wem Ehre gebührt, zum Henker.

Oder… Wenn ihr wirklich so heiß auf Lob seid, das ganz allein an euch gerichtet ist, dann setzt euch gefälligst auf euren Arsch und schreibt. Übt, testet und lernt so lange, bis ihr etwas von vergleichbarer Qualität hinbekommt. Dann wisst ihr nämlich auch, wie viele Jahre des Lesens, Schreibens und vor allem der Frustration darüber, es noch nicht so hinzubekommen, wie man gerne möchte, in manchen Geschichten stecken.
Satan in der Hölle, fickt mich das gerade an, wie dreist manche Menschen sind.

En einfacher Hinweis, Leute.
Etwas in der Art von „Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten und hier gibt es die nicht. Sie ist von XYZ, also lobt ihn und nicht mich.“
Ich persönlich erwarte gar nicht, dass sich heutzutage noch jemand an Aussagen hält, die eine Weiterverbreitung von Geschichten irgendwo im Netz untersagen. Freedom of information… Von mir aus auch Freedom of fiction. Aber verdammt noch mal unter Angabe des Autors.
Dem gebührt nämlich die Ehre, die sich da manche einheimsen.

So.
Musste mal gesagt werden, auch wenn das den Angesprochenen sicherlich nicht schmecken wird.
Und: Nein, ich schreibe das nicht, weil ich gerade betroffen bin. Ich schreibe das, weil es mir gerade begegnet ist und ich meine Autorenkollegen - also die, die wirklich selbst schreiben - respektiere.

3 Kommentare:

  1. Danke! Sprichst mir aus der Seele! Kann gerade leider nichts ergänzen, außer dem Hinweis, das ich ähnliches auch schon gedacht und geflucht habe.
    ... wenn du kotzen gehst ... ich komm mit :)
    Cadia

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    1. Freundschaft ist: Zusammen kotzen gehen und sich gegenseitig die Haare aus dem Weg halten... ;-D

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  2. Lieber Mike,
    ich schreibe Lyrik und ich kann das nur rausbringen wenn es mir sehr schlecht geht, die meisten meiner Gedichte werden gelobt weil ich versuche meistens positive Texte zu verfassen, mit denen ich mir selbst und auch anderen wieder Mut geben will...ich verstehe sehr gut was es heißt, wenn einem etwas unter Schmerz geborenes einfach entrissen wird.....

    lg. Su.

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