Ich muss mal wieder was zum Thema Feedback loswerden.
Gerade hatte ich da so ein weiteres Schlüsselerlebnis und da es das dritte in
dieser Woche war, muss ich das jetzt einfach loswerden.
Es geht darum, dass Leute mir schreiben: Ich hab mich
nicht getraut, ich habe gezögert oder ich war nicht sicher, ob… ich Feedback
geben soll/darf/kann.
Die Antwort lautet: JA, dafuq!
Ich verstehe, wenn manche Leute sich zurückhalten, wenn es
sich um negatives Feedback handelt. Vor allem, wenn es nur punktuell ist - soll
heißen: wenn dir die meisten Geschichten gefallen, aber die eine oder andere
nicht.
Diese Art von Feedback darfst du mir zwar geben, aber ich
verstehe das Konzept, es nicht zu tun, um dem Autor nicht die Motivation zu
nehmen oder ihn zu verletzen.
Aber positives Feedback, wie ich es fast immer nach der
Einleitung bekomme, die sich zusammenfassen lässt mit ‚bis jetzt habe ich nur
still gelesen…?
Was erwartest du denn, wie ich reagiere, wenn du eine
Lobeshymne anstimmst oder eine oder mehrere meiner Geschichten lobst, weil sie
dir so bombig gefallen haben?
Denkst du, ich gehe an die Decke oder springe vor Wut im
Quadrat? Oder glaubst du, ich stehe über solchen Banalitäten wie Lob?
Pff… Ich bin eine Aufmerksamkeits-Hure. Lob mich und ich
werde völlig handzahm und schließe mein vorlautes Mundwerk. Und vor allem
erfahre ich, dass jemand da draußen meine Geschichten mag. Was verdammt noch
mal ein echter Grund ist, weiterzuschreiben.
Zugegeben: Da ich ein Dickkopf bin, schreibe ich auch
weiter, wenn es Kritik hagelt. Das Spiel habe ich bei Literotica gespielt, wo
die paar selbsternannten Literaturexperten lauter sind als zwanzig lobende
Feedbackgeber. Aber trotzdem würde der Output vielleicht nachlassen, wenn ich
nicht immer wieder auch ganz direkt und persönlich per Mail oder sonstwie
dieses tiefgehende Feedback kriegen würde.
Um mal einen Vergleich zu versuchen: Stell dir vor, du
bist ein Mann und hattest Sex. Wenn sie danach nix sagt, ist das grundsätzlich
okay. Aber du rätselst vielleicht doch, wie gut es für sie war, wenn es nicht
offensichtlich erkennbar ist (und ich SEHE niemanden, der meine Geschichten
liest - nur zur Erinnerung).
Wenn sie (oder auch er, wir wollen hier keine sexuelle
Orientierung diskriminieren) dir danach sagt, dass es richtig gut war, klappt
dir doch gleich wieder das Messer in der Hose auf, die du hoffentlich nicht
mehr anhast, weil du in dieser Metapher gerade Sex hattest und es echt
unhöflich wäre, dabei angezogen zu sein.
Wie viel besser ist es, es gesagt zu bekommen? Du
verstehst, denke ich… ;-)
Und, nur der Vollständigkeit halber, liebe Leserin, die
mit dieser Metapher nichts anfangen kann, weil sie die Besessenheit und den Leistungsdruck
nie verstanden hat, der mit dem Besitz eines funktionalen Penis einhergeht:
Stell dir den Unterschied zwischen einem Mann vor, der
sich von dir runter rollt und sich eine Kippe anzündet und einem Mann, der dich
danach mit glänzenden Augen anhimmelt und dir mit oder ohne Worte sagt, dass er
sich nicht daran erinnern kann, wann er das letzte Mal einen so geilen Fick hatte.
Und jetzt behaupte, das würde dich kaltlassen. Glaub dir
keiner… :-P
Was ich sagen will, ist: Feedback ist wie jedes andere
Lob. Es zeigt dem gelobten, dass er etwas gut gemacht hat.
In diesem Bereich hier ist es der einzige Weg, wie ich
erfahren kann, dass es gefallen hat. Indem du es verschweigst, nimmst du es mir
also effektiv weg.
Jup, I said it. Ich spiele die erpresserische Karte aus,
die dich in Zugzwang versetzt und dir ein schlechtes Gewissen machen soll, wenn
du mit deinem Feedback hinterm Berg hältst, und werde nicht einmal rot dabei.
:-P
Und nur für den Fall, lieber Leser oder liebe Leserin,
dass du dich genierst.
Ich meine… Es wäre ja möglich, dass es dir peinlich oder
anderweitig unangenehm ist, mir zu stecken, dass ich dich… naja… tief berührt
habe. Emotional oder auch ziemlich körperlich. Wir verstehen uns… ;-)
Zum einen kannst du es anonym tun. Schreib dein Feedback
einfach ohne Unterschrift und ohne Account und ich werde nie erfahren, wer es
gibt. Und auch niemand sonst.
ODER du führst dir vor Augen, was du so alles über mich
aus meinen Geschichten erfahren kannst und vertraust mir, wenn ich dir sage,
dass ich nicht über dich lachen werde. Ich werde vielleicht vor Freude MIT dir
lachen, wenn du mir erzählst, dass ich dich berührt habe. Aber ich werde dich nicht
dafür auslachen, weil es nichts Schöneres für mich gibt, als Menschen über
meine Geschichten zu berühren.
Das ist kostbar. Wertvoller als der Inhalt von Fort Knox
für mich. Und das meine ich absolut ernst.
Es muss dir nicht unangenehm sein. Und es bleibt unter
uns, wenn du es mir per Mail schreibst.
Aber du musst gar nicht so weit gehen, wenn es dich zu
viel Überwindung kostet. Schon ein kurzer Kommentar zu einer Geschichte, der
mich einfach wissen lässt, dass es ‚gut war, Baby‘ ist super.
Vor allem, wenn du nicht sammelst, sondern es mich immer
bei den Geschichten wissen lässt, wo es der Fall war.
Also… Keine falsche Scheu. Wir sind hier unter uns und
sowieso schon unter einer Bettdecke. Zeig du mir deins. Ich hab dir meins
gezeigt. ;-)
Ich fühle mich jetzt einfach mal nicht angesprochen*an-die-decke-starr* lg Dominik
AntwortenLöschen;-D
LöschenSo dann bekommst Du hier halt dein Feedback, wenn du unbedingt darauf bestehst. Ich mag deine Geschichten, so ziemlich jede, sie sind echt fantastisch. Aber kannst Du bitte aufhören und so zu quälen? Du kannst nicht so tolle Geschichten veröffentlichen aber dann nur einmal die Woche oder so! Das ist, als würdest Du uns eine große Tafel Schokolade vor der Nase herum schwenken und wir dürften nur ganz selten mal beißen.
AntwortenLöschenIch muss zugeben mittlerweile hat sich dein Tempo ja wieder verbessert, aber ich denke, Du weißt was ich meine und verstehst es als das Kompliment als das es gemeint ist.
Ich mache das ja nicht absichtlich, du mysteriöses, fremdes Wesen für das ich keinen Namen zum Ansprechen finde... ;-D
LöschenDas Tempo in den letzten sechs Monaten oder so lag praktisch bei Null. Das sind Ausnahmefälle. Aber ich weiß auch, dass ich ansonsten langsamer bin als andere und das tut mir leid. Es ist gar nicht so, dass ich wenig schreibe. Wenn ich in der passenden Stimmung bin, produziere ich massenhaft Zeug. Aber vieles davon muss erst einmal ein Jahr lang herumliegen, bevor es fertig wird oder wird nie was. Meine Gedanken sind da leider extrem sprunghaft und ich muss mir oft etwas aus dem Kopf schreiben, was nicht zu einem laufenden Projekt gehört.
Aber ich lerne dazu und bessere mich, denke ich. Und damit steigt auch das generelle Tempo dann langsam, schätze ich.
Und klar nehme ich das als Kompliment! ;-D
Der Schokoladenvergleich gefällt mir!
Ich oute mich auch mal als stiller Mitleser. Eine Valentinstagsgeschichte wäre schön gewesen.
AntwortenLöschenWillkommen 'out of the closet'. Schön, dass du deine Stimme nun gefunden hast und ab und zu ertönen lassen kannst... :-D
LöschenDU hast recht. Wäre mir Valentinstag bewusst gewesen, hätte ich das echt mal nutzen können. Ich sollte mir eine Liste anlegen, zu welchen Feiertagen es schön wäre, eine Geschichte parat zu haben. Valentinstag, Ostern vielleicht (was frühlingshaftes?), zu meinem Geburtstag, weil der schön im Sommer liegt, zu Halloween und zu Weihnachten. Klingt das nach guten Daten für kurze 'Feiertagsgeschichten? Ja? Dann kann ich jetzt daran arbeiten, es nicht gebacken zu kriegen.
Verdammt, ich kann mich nicht mal damit rausreden, dass ich meine 'einmal im Jahr Beinahe-Grippe' in den letzten Tagen durchgenommen habe, denn ich HABE ja eine (leider streng geheime) Geschichte in dieser Zeit geschrieben...
Die Liste hört sich aber doch schonmal gut an!
LöschenDu solltest vielleicht nicht so kritisch oder was auch immer mit dir sein, wenn deine Geschichten erst Jahrelang runliegen müssen, damit sie hier veröffentlicht werden. Wir lesen sie doch alle gerne.
Das Problem ist gar nicht mal die Selbstkritik, sondern der Vollendungsstatus. Manchmal komme ich einfach aus dem Tritt und lege eine Geschichte beiseite. Okay... öfter mal. Dann dauerts eine Weile, bevor es da weitergeht.
LöschenDa fühle ich mich doch auch gleich angesprochen ;-)
AntwortenLöschenMein Mann und ich hatten schon viele schöne Stunden, wenn wir gemeinsam mit dem iPad im Bett Deine Geschichten lasen und uns inspirieren ließen ;-)
Danke und weiter so, Du schreibst wirklich mitreißend!
Das höre ich unheimlich gerne. Gegenseitig vorlesen finde ich großartig! Macht das auf jeden Fall weiter, wenn ihr Spaß daran habt. Und ich bemühe mich, immer mal wieder den Stoff dafür zu liefern... ;-D
LöschenVielen, lieben Dank euch beiden!
Hallo,
AntwortenLöschenich fühle mich da auch angesprochen. Vor allem die Geschichten, die bei Banause22 stehen finde ich genial da ich selbst etwas für Mystik und Mittelalter übrig habe. Wolfsblut hat es mir wirklich angetan. Ich hoffe, du schreibst an dieser Story weiter.
Hi Lutz
LöschenWir hatten schon darüber gesprochen, oder? Oder nicht?
Jedenfalls soll sich ruhig jeder ein wenig angesprochen fühlen. :-D
Ja, Wolfsblut werde ich weiterschreiben. Auf jeden Fall. Ich habe zu viele Schweinereien im Kopf, die mit der Geschichte verknüpft sind, als dass ich davon lassen könnte... :-D