Angestoßen von der Frage nach einer Fortsetzung von Engel im Regen will ich mich mal kurz über dieses Thema auslassen, denn es ist für
mich persönlich ein zweischneidiges Schwert.
Im Prinzip sind sehr viele meiner Geschichten von
vorneherein auf eine Fortsetzung ausgelegt oder halten sich zumindest diese
Option offen. Und bei vielen kam auch irgendwann, irgendwo die Frage danach
auf.
Früher war das aber bei allem Willen zur Fortführung der
Arbeit für mich eine Sisyphos-Aufgabe…
Zu älteren Werken wie Bitch oder
Engel im Regen
gibt es
nicht nur haufenweise Notizen, sondern durchaus auch die eine oder andere
Fortsetzung, die einfach scheiße ist. Sie entsprechen insgesamt nicht dem, was
ich rein gefühlsmäßig erreichen wollte. Deswegen werden sie nicht
veröffentlicht.
Besonders schwer fiel es mir bei Engel im Regen. Aber
wenigstens hat mich der beharrliche und vielstimmige Wunsch nach einer
Fortsetzung dazu befähigt, endlich zu verstehen, wo eigentlich das Problem liegt.
Das hat mich in die Lage versetzt, mit Soulmates, JungeLiebe und Projekten wie My Sisters hot Friends anzufangen, zu denen es
Fortsetzungen geben wird. Und zwar ganz gewiss, wenn auch jeweils ohne genaue
Zeitangabe, weil das eben auch eine Frage von Zeitmanagement und Inspiration
ist.
Meine früheren Geschichten waren oftmals auf bestimmte
Szenen fixiert und es gab weder einen Plan, noch einen Plot. Ich habe einfach
um interessante Szenen herum gebaut. Und danach ist es schwierig, sich der
nächsten Szene im Leben der jeweiligen Protagonisten zuzuwenden, wenn einen
nicht gerade zufällig die Inspiration niederstreckt.
Außerdem erschwert jedes inhaltliche Feedback zu den
Möglichkeiten einer Fortsetzung den Prozess, weil dadurch Möglichkeiten in die
Gleichung geworfen werden, die ich nicht mehr aus dem Kopf kriege.
Bei Engel im Regen war die Grundidee einmal, die Thematik
‚GEZ-Fahnder‘ mal anders aufzugreifen. Aber viele Leser sahen einen Zauber in
der Geschichte, der dies zu banal erscheinen ließ. Und schon befand ich mich im
Teufelskreis zu vieler Potentiale, aus dem ich hier noch nicht wieder
rausgekommen bin.
Bei Soulmates und Junge Liebe ist es eher so, dass ich
eine bestimmte Stimmung habe, die ich mit der Geschichte verknüpfe. Und ich
habe Charaktere, die nicht an die Gegebenheiten angepasst sind, sondern ein
gewisses Eigenleben besitzen.
Für eine Fortsetzung muss ich theoretisch nur eine
Situation aufbringen und sehen, wie die Jungs und Mädels reagieren. Und schon
kanns weitergehen.
Praktisch muss - oder will - ich mir allerdings auch
Gedanken darüber machen, wie sich die Geschehnisse auf spätere Teile auswirken.
Ich habe also einen ganz groben Masterplan, den ich mir nicht verhauen will.
Also ist es ein klein wenig komplexer. Aber es ist ein Konzept, dass erst
einmal funktioniert.
Ins Stocken komme ich dann eigentlich nur, wenn sich zwei
Geschichten auf einer gewissen Ebene so nahe sind, wie Soulmates und Junge
Liebe es sind. Und da ich es hasse, zwei Mal die gleich Geschichte zu erzählen
und sich das genau so anfühlt, auch wenn es vielleicht niemandem außer mir
auffallen würde, stecke ich bei Soulmates gerade ein wenig fest.
Je weiter sich Junge Liebe allerdings entwickelt, desto
mehr lässt das nach. Also wird es da eben mit ein wenig Verzögerung
weitergehen.
Das alles sind Dinge, die in meinem Kopf stattfinden und
vielleicht für andere keinen Sinn ergeben. So wie es vielleicht unverständlich
ist, dass ich reihenweise Themen noch nicht aufgegriffen habe, die für mich
sehr naheliegend sind.
Aber wenn ich nicht im Kopf das Gefühl von Originalität
habe, sondern zu sehr an einer reizvollen Vorlage festhänge, dann kann ich mich
nicht austoben. Ich fühle mich dann, als würde ich abschreiben.
Und letztlich muss ja ich im Kopf die Freiheit empfinden,
die mich befähigt, meine Geschichten zu spinnen. Auch wenn die Blockaden total
sinnlos sind und ich mir selbst im Weg stehe.
Was ich mit alledem allerdings nicht sagen will ist, das
man mir kein Feedback geben soll!
Wenn ich einen groben Plan habe, dann beirrt mich das nicht
und Geeignetes findet seinen Platz, während Ungeeignetes ignoriert wird.
Habe ich keinen Plan, bringt es mich zwar durcheinander,
aber es besteht auch immer die Chance, dass DIE Inspiration in einem Vorschlag steckt,
die mich am Ende weiterbringt. Also ist Feedback immer potentiell nützlich.
Und immerhin schaffe ich es auch, mich ganz ohne Feedback
zu verrennen. Also ist niemals irgendwelches Feedback an irgendetwas ‚schuld‘.
Ob diese Ausführungen jetzt außerhalb meines Kopfes noch
für irgendwen Sinn ergeben, kann ich gerade nicht einschätzen. Aber ich habe
sie mir von der Seele geschrieben und helfe mir dadurch selbst, indem ich ein
wenig Ordnung in meine Gedanken bringe.
Oder zumindest die Unordnung von einer Seite des Raumes
auf eine andere verschiebe… ;-D
Also danke fürs Ertragen!
Und danke an Leviathan29 für den Anstoß... ;-)
Und danke an Leviathan29 für den Anstoß... ;-)
tu ich doch gern ^^
AntwortenLöschenund ich bin ja nicht grade ein schneller lehser.
was deine frage in der antwort bei meinem kommentar bei Bitch angeht so hätt ich auch kein problem mit einem stilistischen wechsel innerhalb der geschichte doch ich denke das must du als autor mit deinem gewissen rein machen ob du damit zurecht kommst.
was hier die sache mit GEZ-Fahnder mit anderem auftreten angeht so muss ich sagen das mir diese sache erst als zweites in den sinn gekommen ist da ein andere satz aus dem ersten teil von Engel im Regen mich wohl auf eine andere denk schiene gelotzt hat.
im allem kann ich nur für meine neugier bei den geschichten hoffen das es weiter geht wenn nicht.. so begnüge ich mich mit den neuen fantastischen geschichten ;)
Naja... Langsam bist du auch nicht. Da schwant mir schon, dass du schneller alles durch hast, als ich Neues in Massen liefern kann... ;-)
LöschenWas die Schiene angeht, auf der du warst: Erzähl ruhig. Wie gesagt: Ich bin grundsätzlich für Ideen offen. Sie müssen in meinem Kopf halt zünden, um zu einer Geschichte zu werden. ;-)
naja wie gesagt ich hatte den GEZ Fahnder eher ausgeblendet als dieser nicht mehr erwähnt wurde.
AntwortenLöschenund beim ende der geschichte viel mir eher als erstes der absatz aus dem ersten teil ein wo sich der protagonist gefragt hatte, ich zitiere eben mal: "bevor er realisierte, dass etwas nicht stimmte. Wieso war die Tür offen? Er hatte sie doch…?"
da kam mir eher der gedanke.. das es sich eventuell um diebe handelt.. also ein pärchen.. abgelenkt war er bei dem anblick sicher *gerät mit den gedanken ganz woanders hin als er die situation vor dem auge abspielen läst*
Auf jeden Fall eine interessante Idee. Sie passt auf der Metaebene ähnlich gut zu der Stimmungs-Idee, die ich vll. aufgreifen will, wie die GEZ-Sache.
LöschenMal sehen...
Es gefällt mir, dass du hier mal deine Gedanken zu diesem Thema für uns Leser geschrieben hast. Sowas bringt dich uns näher, weil wir dich und all die Schwierigkeiten dieses betreffend nun besser verstehen können, vielen Dank dafür!
AntwortenLöschenDu hast mir mal geantwortet, dass eine Geschichte sich für dich abgeschlossen anfühlen muss, was ich gut nachvollziehen kann. Wenn das also wieder mal der Fall sein sollte, es aber ansonsten sozusagen keinen Plan dafür gibt, wie es ansonsten weiter gehen könnte, wie wäre es dann mit der Methode, bei einer schon vorhandenen Geschichte einfach den Schluss so zu verändern, dass sie sich für dich damit dann abgeschlossen anfühlt? Das ist ein ganz anderer Ansatz und vielleicht ja für die eine oder andere Geschichte eine Lösung...
Ist mir grade so durch den Kopf gegangen, als ich diesen Blog hier las.
Gruß Nachtwind