Dank meinem eifrigsten Kommentator hier - dem lieben
Leviathan - will ich mich heute mal ein wenig über Kommentare auslassen.
Und den Anfang mache ich damit, dass ich diesem lieben
Leviathan ganz sachte am Ohr zupfe, denn er schrieb Folgendes:
‚danken wofür? das ich ein zu grosses glas senf
habe und demnach meinen senf unter die leute bringe?‘
Ganz genau dafür hast du den Dank verdient, Levi.
Und das gilt für alle Kommentatoren, denn sehr viele
Leser haben ein sehr kleines Glas Senf. Der sie haben gar keinen im Haus. Und
deswegen erfahre ich selten oder nie, was sie eigentlich über meine Geschichten
denken.
Kommentare sind der Dialog mit dem, was meine Geschichten
brauchen, um einen Sinn zu ergeben - dem Leser.
Ich schreibe Teil für Teil meiner Geschichten, stelle sie
online und schreibe dann weiter. Aber sobald ich etwas veröffentlicht habe,
schaue ich besonders am Anfang immer wieder nach, welche Reaktionen es gibt.
Ich schaue, ob ich Bewertungen auf den Portalen bekomme, bei denen diese
Funktion existiert. Und ich schaue nach Kommentaren. Vor allem nach
Kommentaren.
Ich bemühe mich, jedem Kommentator zu danken. Denn ich
weiß mittlerweile, dass schon allein einen Kommentar zu verfassen ein Schritt
ist, den viele einfach nicht machen mögen.
Das hat nicht unbedingt was mit Faulheit zu tun. Manchmal
weiß man auch einfach nicht, was man genau sagen soll. Und ‚Toll, danke‘ klingt
so mager. Das hat mich früher auch oft davon abgehalten, einen Kommentar zu
schreiben. Bis ich schließlich selbst zum Autor wurde und lernte, wie
unglaublich wichtig die Kommentare sind.
In gewisser Hinsicht sind Kommentare eine Art Bezahlung
für die Arbeit, die man als Autor investiert hat.
Bekommt man keine, dann war die Geschichte offenbar
keinen müden Cent wert. Bekommt man viele, dann hat die Story offenbar den ‚Geldbeutel‘
ganz gut geöffnet. Also muss sie irgendwie… ‚gut‘ sein.
Und dabei ist esunerheblich wie lang
der Kommentar ist. Es kommt nicht darauf an, ob es zwei oder zweihundert Worte
sind. Es kommt erst einmal auf den Kommentar selbst an.
Sicherlich freue ich mich über lange, ausführliche
Kommentare. Aber das ist nun mal nicht jedermanns Sache. Vielleicht muss ein
klein wenig Autor n einem stecken, um solche Kommentare zu verfassen. Oder ein
starkes Mitteilungsbedürfnis. Oder vielleicht muss die Geschichte einfach ganz
besonders den persönlichen Geschmack dafür getroffen haben.
Mir bedeuten diese Kommentare natürlich viel. Aber - und
das ist mir jetzt besonders wichtig - ein kurzer Kommentar, der mich einfach
wissen lässt, ob es gefallen hat, bedeutet mir ebenfalls
viel!
Ich gehöre nicht zu den - Sorry an dieser Stelle an ein
paar liebe Kollegen und Kolleginnen - Mimosen, die sich darüber beschweren,
dass die kurzen ‚Geil, weiter so‘ Kommentare ja völlig gehaltlos seien. Ich
verstehe durchaus, dass ein Kommentar noch ein weiterer und seltenerer Ausdruck
des Gefallens oder Nichtgefallens ist, als der Klick auf ein
Sterne-Bewertungssystem.
Es ist eine kleine Mühe, die der Leser auf sich nimmt, um
mich zu loben. Und ich weiß das zu schätzen. Ohne Scheiß!
Kommentare sind Treibstoff. Und zwar für meine
Schreibmaschine.
Die funktioniert auch ohne diesen Treibstoff, aber so
ziemlich jeder wird den Unterschied zwischen den beiden folgenden Beispielen verstehen,
denke ich:
Geschichte YXZ - Teil 01 mit 5.000 Worten wird an vier
verschiedenen Stellen veröffentlicht und heimst in zwei Wochen drei Kommentare
insgesamt ein. Auf allen vier Portalen. In der Zwischenzeit habe ich an ein
paar anderen Geschichten weitergearbeitet und nach zwei Wochen habe ich eine
vage Idee und etwas Zeit und will mal an XYZ - Teil 02 weiterwerkeln. Aber was
muss ich sehen? Drei Kommentare? Sonst nix? Kein großer Anklang, hm? Vielleicht
sollte ich meine Zeit lieber in Projekte investieren, die mehr Aufmerksamkeit
erregen?
Schaue ich hingegen nach zwei Wochen nach und finde
hundert Kommentare - und wenn ich die Portale zusammenzähle, auch denen ich nun
bin, ist das durchaus erreichbar - dann sieht die Sache anders aus. Dann haben
wir hundert Menschen gesagt, dass sie es gut fanden und mehr
wollen. In Worten. Das ist, als würde ich in zwei Wochen hundert SMS erhalten,
die mich anstupsen, doch bitte weiterzumachen.
Wir vergleichen das mit drei SMS und ich denke der Unterschied
ist klar, oder? ;-D
Aufmerksamkeit ist ein Antrieb. Autoren sind Attention-Whores
- Aufmerksamkeits-Huren.
Deswegen kann ich jedem Leser, der gerne mehr von seinen
Lieblingsautoren sehen will, nur empfehlen, diese Autoren mit Kommentaren zu
überschütten. Kommentiert jede Geschichte. Jeden Teil einer Geschichte. Und sei
es mit einem Einzeiler. Bringt euer Gefallen zum Ausdruck. Gebt dem ein
erkennbares ‚Like‘. Teilt es mit.
Nun zu der naheliegenden Frage, wie sich das alles mit
negativen Kommentaren, scharfer Kritik und Verrissen verträgt: Die Antwort
lautet: Es verträgt sich durchaus.
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand mir sagt: Das
hier hat mir nicht so gut gefallen. Ich frage dann sogar gerne mal nach, was
das Problem war.
Oftmals ist es eine reine Geschmacksfrage. Beispielsweise
habe ich eine liebe Leserin auf einem Portal, die meinen Stil leiden mag, aber
einfach nichts für Analsex übrig hat. Und sie stört sich deswegen ein wenig
daran, dass der bei mir doch immer wieder mal gerne eine gewisse Rolle spielt.
Kann man nicht viel machen. Und das ist auch okay so.
Aber manchmal kommt dabei dann auch heraus, dass ich beispielsweise viel zu
häufig meine Sätze mit ‚Und‘ beginne. Und das ist ein stilistischer Fehler, den
ich durchaus abstellenswert finde. Und ohne Feedback hätte ich es
wahrscheinlich jahrelang nicht bemerkt, weil ich da einfach betriebsblind bin.
Scharfe Kritik ist da schon ein etwas anderes Kaliber.
Bei ihr kommt es darauf an, ob sie sachlich und konstruktiv ist, oder ein
Verriss.
Verrisse sind leicht. Man muss einfach nur alle Schwächen
einer Story zerpflücken, den Geschmack des Kritikers zum Maß aller Dinge erklären,
abschicken und sich über den Einschlag des Torpedos freuen. Deswegen kann ich
ehrlich sagen, dass mich Verrisse einen feuchten Dreck interessieren. Und das
ich mir von ihnen gar nicht erst die Laune verderben lassen mag, indem ich sie
genauer studiere.
Der Effekt, den sie auf mein Vertrauen in die Qualität
meiner Stories haben könnten, ist den Gewinn von ein oder zwei Erkenntnissen
nicht wert.
Konstruktive Kritik ist auf der anderen Seite Gold wert. Und
was sie von Verrissen unterscheidet, ist einfach nur der Umstand, dass der
Kritiker bereit ist, mit mir in einen Dialog zu treten. Er greift nicht mich
an, sondern die Schwächen meiner Story. Und er ist bereit, mit mir darüber zu
sprechen.
Einige Leute werden diesen Unterschied nie begreifen und
sich über diesen Teil meines Posts hier tierisch aufregen, aber so ist es nun mal.
Und ich brauchte keine Bestätigung von einem Andreas Eschbach, um das zu
begreifen. Auch wenn ich die bekommen habe… ;-P
Konstruktive Kritik ist wertvoll. Und meine intensivsten
und kommunikationswilligsten Kritiker dieser Art sind mittlerweile meine
Betaleser geworden. Aber sie macht auch eine Menge Arbeit. Und ich erwarte das nicht
von meinen Lesern, auch wenn ich mich sehr darüber freue.
Was ich erwarte, ist, dass ihr Spaß an meinen Geschichten
habt. Falls dem nicht so ist, dann lest sie bitte einfach nicht. Spart euch die
Zeit, denn Lesen soll ein Vergnügen sein.
Was ich mir wünsche ist, dass ihr mich wissen lasst, ob
es gefallen hat. Aber ich nehme es keinem übe, wenn er oder sie dafür nicht die
Zeit, die Lust oder von mir aus auch die technischen Voraussetzungen hat
(beispielsweise wegen der Verwendung eines Handys).
Das hier ist ein Appell. Aber mehr auch nicht.
Niemand bekommt eine rote Karte (oder auch nur eine
gelbe), wenn er es völlig ignoriert.
Aber was ihr bekommt, wenn ihr von nun an doch mal einen Kommentar
mehr schreibt, ist auf jeden Fall Dank. ;-)
In diesem Sinne…
Feedback ist Treibstoff - ja, genau so ist es. Profischreiber verkaufen ihre Texte, Hobbyschreiber schreiben, weil sie es veröffentlichen wollen (anfangs vielleicht nicht, aber meist entwickelt es sich in dies Richtung) Das Feedback ist der "Lohn". Ich höre oft, keine Kritik ist Lob. Das ist falsch, weil es jegliche Schreiblust ausbremst. Wieso einen dritten Teil schreiben, wenn es keinen interessiert? Allerding sind jetzt Schulferien und super Wetter. Ich bin auch schon wieder auf dem Sprung an den See und die meisten meiner vielen Ideen werde ich wohl mit dem beginnenden Hebst zu "Papier" bringen. LG Mondstern
AntwortenLöschenMondi!!! ;-D
LöschenFreut mich, dich hier zu sehen. Ehrlich jetzt!
Danke für deinen Kommentar. Und natürlich hast du recht. Ich würde sogar sagen, dass selbst Profis irgendwo das Feedback zum Geld brauchen, denn eigene Kreativität ist ja nicht mit Geld zu erwerben. Und auch Motivation kann man nciht immer kaufen...
na toll nun werd ich auch noch namentlich erwähnt in einem extra blog.
AntwortenLöschenda werd ich mir die nächste couch suchen um sich dahinter zu verstecken ;)
aber ich gebe dir in dem was du schreibst vollkommen recht.
anfangs war ich selber eher einer der heimlichen lehser die sich nicht dazu durch ringen konnten ein kommentar zu hinterlassen.
ka wann bei mir der schalter dafür umgelegt wurde das ich doch damit angefangen habe.
aber es freut mich auch grade das du die kommentare weitgehens beantwortest was wiederum dem kommentator zeigt das sein kommentar war genommen wird.
Ehre, wem Ehre gebührt, Levi.
LöschenUnd von dir als Kommentator dürfen sich gerne viele eine Scheibe abschneiden!
Mit deiner Feedbackbereitschaft treibst du an. Und letztlich muss man es doch mal so sehen: Wenn der Preis für schnellere und mehr Fortsetzungen ein paar anonym getippte Worte sind, dann kann man die ruhig zahlen, oder?
;-D
Wenn du schon um Feedback bittest: Ich hab deinen Blog zufällig vor ein paar Tagen entdeckt und es ist definitiv das Beste, was ich seit Langem gelesen habe. Nicht nur 0815-Sexgeschichten, sondern tatsächlich was mit Inhalt und ansprechender Rahmenhandlung. Du bringst die Dinge sehr gut auf den Punkt. Solltest du jemals etwas in Buchform veröffentlichen, lass es mich wissen ;-)
AntwortenLöschenViele Grüße
das Fräulein.
Ich bitte. Und ich danke recht herzlich. Zumal das Feedback auch noch so nett ist, dass ich gleich wieder rote Ohren bekomme. Ich hoffe, noch reihenweise Geschichten zu schreiben und freue mich, wenn du zu der einen oder anderen vielleicht auch was sagen magst. Und ich beabsichtige tatsächlich bald mal erste eBooks rauszubringen. Allerdings zunächst mal mit dem, was ich hier bereits veröffentlicht habe (und ohne es hier rauszunehmen, weil ich das scheiße fände). Aber ich weiß nicht, ob das als Buchform zählt... ;-D
LöschenGlaub meine Kommentare sind auf Dauer einseitig "bitte mehr davon" :-) ich werd ab jetzt kommentieren.
LöscheneBooks kann man immer so schlecht ins Regal stellen, sind aber natürlich praktischer und man kann Geschichten auch mal eben fortsetzen. Solltest du danach die gebundene Ausgabe andenken... ;-)
Ach weißt du... Es muss nun nicht immer jeder Haare in meinen Suppen finden. Man darf mir auch ein Dutzend mal sagen, das es geschmeckt hat... ;-D
LöschenAber davon ab: Ich freue mich immer, wenn ich ein wenig Detailfeedback dazu kriege, welche inhaltlichen Aspekte besonders aufgefallen sind und warum. Das ist dann auch nicht mehr einseitig.
An gebundene Ausgaben werde ich denken, wenn ich sehe, ob sie wohl überhaupt genug Käufer finden würden, um die Druckkosten zu rechtfertigen. ;-)
Oder wenn ein Verlag kommt... ;-D
(@ Verlag: Ich bin hier und du darfst mich anschreiben. Ich werde mir dein Angebot dann wohlwollend durch den Kopf gehen lassen...)
Schreibe dir hier auch zum ersten mal,
Löschenzunächst mal lese ich schon immer gern und viel, egal was es ist, hauptsache der Stoff ist interessant und fesselt einen an das Buch, den Teil, Kapitel oder einfach nur an einen knappen Text.
Und nun zu deinen Geschichten:
Hab hier ja jetzt schon jeden Teil der bis dato veröffentlicht wurde gelesen und du schaffst es wie nur wenige Autoren, das die Figuren über die du schreibst einem die direkt ins Hirn schießen, man leidet mit ihnen, vergnügt sich über ihre Mißgeschicke
und vergißt dann auch schonmal das es eigentlich " Sexgeschichten" sind.
Wie du selbst ankündigst sind sie einfach mehr als das.
einfach Klasse wie du es schaffst so geiles Kopfkino zu erzeugen, das hat alles was gute Bücher ausmacht:
Spannung, Sex, Leidenschaft, Schmerz, Humor, Irrungen & Wirrungen des Lebens usw.
In deinen Texten schaffst du es, dass alles so kunstvoll zu verweben, dass es süchtig macht den nächsten Teil zu lesen obwohl man schmerzvoll weiß danach wieder warten zu müssen auf den nächsten Teil
Hör bitte nicht auf weiter so genial zu schreiben,
das macht abhängig und muß befriedigt werden.
hoffe das die das ein wenig Feedback gibt
lg
Hallo Mike,
AntwortenLöschenich lese ziemlich viel, grade auch erotische Geschichten, aber ich habe mir nie Gedanken über die Wichtigkeit eines Kommentars gemacht. Selbst Bewertungen habe ich selten vorgenommen. ---Schande über mich---
Eines will ich aber mal loswerden: Du gehörst zu meinen Lieblingsautoren und davon gibt es nur maximal eine Handvoll. Von Dir habe ich so ziemlich alle veröffentlichten Stories gelesen und möchte mehr...
Deine Erzählkunst und Formulierungen, ach die ganzen doch so unterschiedlichen Geschichten nehmen mich in Bann. Hoffentlich bleibst Du uns noch lange erhalten.
lg Volker
ps. Wird es mit "Soulmates" noch weitergehen ?
Nah... Nicht Schande über dich. DU hast nie drüber nachgedacht. Und warum hättest du auch sollen?
LöschenSchließlich können wir Schreiber uns ja auch mal dazu zu Wort melden und nicht immer nur in unseren exklusiv-elitären Sex-Orgien-Krei... äh... Schreibzirkeln darüber motzen. ;-)
Freut mich allerdings, wenn ich dich zu ein wenig mehr Kommentaren ermutigen konnte.
Für dein lob danke ich dir ganz herzlich. Natürlich lese ich das unheimlich gerne und freue mich wie Bolle.
Udn bis mir einer begegnet, dessen Faust groß genug ist um mir meine große Klappe zu stopfen, bleibe ich erhalten.
Und: Ja. Soulmates wird weitergehen. Aber ehrlich gesagt ist der nächste Teil noch in Arbeit. Kein Datum abschätzbar.
Hallo Mike,
AntwortenLöschennun habe ich etliche Deiner Geschichten gelesen, sehr gut. Nur eine Frage treibt mich um, Dein Stil kommt mir bekannt vor, und auch anderes scheint zu passen. Kann es sein, dass du was gelbes fährst?
Gruß aus den Alpen
Hallo in die Alpen
LöschenAlso fein, dass es dir gefällt. Aber in den Alpen etwas Gelbes fahren hat tatsächlich in meinem Leben noch nie auf mich zugetroffen.
Ich glaube, ich musste mal auf einem Fahrrad in gelb eine kurze Strecke fahren. Aber da war ich unter 10. Ansonsten saß ich sogar noch nicht einmal in einem gelben Auto, an das ich mich erinnern könnte. Und in den Alpen war ich einmal...
Aber hey... So gibts zwei Autoren, deren Stil du magst. ;-D