Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

Wenn es dir gefällt, lass es mich wissen. Wenn es dir nicht gefällt, gerne auch. Hinterlass mir einen Kommentar oder schreib es mir per Mail an Mike.Stone bei gmx.net .

Samstag, 18. August 2012

Vom Wert und Wesen des Kommentars


Dank meinem eifrigsten Kommentator hier - dem lieben Leviathan - will ich mich heute mal ein wenig über Kommentare auslassen.
Und den Anfang mache ich damit, dass ich diesem lieben Leviathan ganz sachte am Ohr zupfe, denn er schrieb Folgendes:
danken wofür? das ich ein zu grosses glas senf habe und demnach meinen senf unter die leute bringe?

Ganz genau dafür hast du den Dank verdient, Levi.
Und das gilt für alle Kommentatoren, denn sehr viele Leser haben ein sehr kleines Glas Senf. Der sie haben gar keinen im Haus. Und deswegen erfahre ich selten oder nie, was sie eigentlich über meine Geschichten denken.

Kommentare sind der Dialog mit dem, was meine Geschichten brauchen, um einen Sinn zu ergeben - dem Leser.
Ich schreibe Teil für Teil meiner Geschichten, stelle sie online und schreibe dann weiter. Aber sobald ich etwas veröffentlicht habe, schaue ich besonders am Anfang immer wieder nach, welche Reaktionen es gibt. Ich schaue, ob ich Bewertungen auf den Portalen bekomme, bei denen diese Funktion existiert. Und ich schaue nach Kommentaren. Vor allem nach Kommentaren.

Ich bemühe mich, jedem Kommentator zu danken. Denn ich weiß mittlerweile, dass schon allein einen Kommentar zu verfassen ein Schritt ist, den viele einfach nicht machen mögen.
Das hat nicht unbedingt was mit Faulheit zu tun. Manchmal weiß man auch einfach nicht, was man genau sagen soll. Und ‚Toll, danke‘ klingt so mager. Das hat mich früher auch oft davon abgehalten, einen Kommentar zu schreiben. Bis ich schließlich selbst zum Autor wurde und lernte, wie unglaublich wichtig die Kommentare sind.

In gewisser Hinsicht sind Kommentare eine Art Bezahlung für die Arbeit, die man als Autor investiert hat.
Bekommt man keine, dann war die Geschichte offenbar keinen müden Cent wert. Bekommt man viele, dann hat die Story offenbar den ‚Geldbeutel‘ ganz gut geöffnet. Also muss sie irgendwie… ‚gut‘ sein.
Und dabei ist esunerheblich wie lang der Kommentar ist. Es kommt nicht darauf an, ob es zwei oder zweihundert Worte sind. Es kommt erst einmal auf den Kommentar selbst an.

Sicherlich freue ich mich über lange, ausführliche Kommentare. Aber das ist nun mal nicht jedermanns Sache. Vielleicht muss ein klein wenig Autor n einem stecken, um solche Kommentare zu verfassen. Oder ein starkes Mitteilungsbedürfnis. Oder vielleicht muss die Geschichte einfach ganz besonders den persönlichen Geschmack dafür getroffen haben.
Mir bedeuten diese Kommentare natürlich viel. Aber - und das ist mir jetzt besonders wichtig - ein kurzer Kommentar, der mich einfach wissen lässt, ob es gefallen hat, bedeutet mir ebenfalls viel!

Ich gehöre nicht zu den - Sorry an dieser Stelle an ein paar liebe Kollegen und Kolleginnen - Mimosen, die sich darüber beschweren, dass die kurzen ‚Geil, weiter so‘ Kommentare ja völlig gehaltlos seien. Ich verstehe durchaus, dass ein Kommentar noch ein weiterer und seltenerer Ausdruck des Gefallens oder Nichtgefallens ist, als der Klick auf ein Sterne-Bewertungssystem.
Es ist eine kleine Mühe, die der Leser auf sich nimmt, um mich zu loben. Und ich weiß das zu schätzen. Ohne Scheiß!

Kommentare sind Treibstoff. Und zwar für meine Schreibmaschine.
Die funktioniert auch ohne diesen Treibstoff, aber so ziemlich jeder wird den Unterschied zwischen den beiden folgenden Beispielen verstehen, denke ich:
Geschichte YXZ - Teil 01 mit 5.000 Worten wird an vier verschiedenen Stellen veröffentlicht und heimst in zwei Wochen drei Kommentare insgesamt ein. Auf allen vier Portalen. In der Zwischenzeit habe ich an ein paar anderen Geschichten weitergearbeitet und nach zwei Wochen habe ich eine vage Idee und etwas Zeit und will mal an XYZ - Teil 02 weiterwerkeln. Aber was muss ich sehen? Drei Kommentare? Sonst nix? Kein großer Anklang, hm? Vielleicht sollte ich meine Zeit lieber in Projekte investieren, die mehr Aufmerksamkeit erregen?
Schaue ich hingegen nach zwei Wochen nach und finde hundert Kommentare - und wenn ich die Portale zusammenzähle, auch denen ich nun bin, ist das durchaus erreichbar - dann sieht die Sache anders aus. Dann haben wir hundert Menschen gesagt, dass sie es gut fanden und mehr wollen. In Worten. Das ist, als würde ich in zwei Wochen hundert SMS erhalten, die mich anstupsen, doch bitte weiterzumachen.
Wir vergleichen das mit drei SMS und ich denke der Unterschied ist klar, oder? ;-D

Aufmerksamkeit ist ein Antrieb. Autoren sind Attention-Whores - Aufmerksamkeits-Huren.
Deswegen kann ich jedem Leser, der gerne mehr von seinen Lieblingsautoren sehen will, nur empfehlen, diese Autoren mit Kommentaren zu überschütten. Kommentiert jede Geschichte. Jeden Teil einer Geschichte. Und sei es mit einem Einzeiler. Bringt euer Gefallen zum Ausdruck. Gebt dem ein erkennbares ‚Like‘. Teilt es mit.


Nun zu der naheliegenden Frage, wie sich das alles mit negativen Kommentaren, scharfer Kritik und Verrissen verträgt: Die Antwort lautet: Es verträgt sich durchaus.

Ich habe kein Problem damit, wenn jemand mir sagt: Das hier hat mir nicht so gut gefallen. Ich frage dann sogar gerne mal nach, was das Problem war.
Oftmals ist es eine reine Geschmacksfrage. Beispielsweise habe ich eine liebe Leserin auf einem Portal, die meinen Stil leiden mag, aber einfach nichts für Analsex übrig hat. Und sie stört sich deswegen ein wenig daran, dass der bei mir doch immer wieder mal gerne eine gewisse Rolle spielt.
Kann man nicht viel machen. Und das ist auch okay so. Aber manchmal kommt dabei dann auch heraus, dass ich beispielsweise viel zu häufig meine Sätze mit ‚Und‘ beginne. Und das ist ein stilistischer Fehler, den ich durchaus abstellenswert finde. Und ohne Feedback hätte ich es wahrscheinlich jahrelang nicht bemerkt, weil ich da einfach betriebsblind bin.

Scharfe Kritik ist da schon ein etwas anderes Kaliber. Bei ihr kommt es darauf an, ob sie sachlich und konstruktiv ist, oder ein Verriss.
Verrisse sind leicht. Man muss einfach nur alle Schwächen einer Story zerpflücken, den Geschmack des Kritikers zum Maß aller Dinge erklären, abschicken und sich über den Einschlag des Torpedos freuen. Deswegen kann ich ehrlich sagen, dass mich Verrisse einen feuchten Dreck interessieren. Und das ich mir von ihnen gar nicht erst die Laune verderben lassen mag, indem ich sie genauer studiere.
Der Effekt, den sie auf mein Vertrauen in die Qualität meiner Stories haben könnten, ist den Gewinn von ein oder zwei Erkenntnissen nicht wert.

Konstruktive Kritik ist auf der anderen Seite Gold wert. Und was sie von Verrissen unterscheidet, ist einfach nur der Umstand, dass der Kritiker bereit ist, mit mir in einen Dialog zu treten. Er greift nicht mich an, sondern die Schwächen meiner Story. Und er ist bereit, mit mir darüber zu sprechen.
Einige Leute werden diesen Unterschied nie begreifen und sich über diesen Teil meines Posts hier tierisch aufregen, aber so ist es nun mal. Und ich brauchte keine Bestätigung von einem Andreas Eschbach, um das zu begreifen. Auch wenn ich die bekommen habe… ;-P

Konstruktive Kritik ist wertvoll. Und meine intensivsten und kommunikationswilligsten Kritiker dieser Art sind mittlerweile meine Betaleser geworden. Aber sie macht auch eine Menge Arbeit. Und ich erwarte das nicht von meinen Lesern, auch wenn ich mich sehr darüber freue.
Was ich erwarte, ist, dass ihr Spaß an meinen Geschichten habt. Falls dem nicht so ist, dann lest sie bitte einfach nicht. Spart euch die Zeit, denn Lesen soll ein Vergnügen sein.
Was ich mir wünsche ist, dass ihr mich wissen lasst, ob es gefallen hat. Aber ich nehme es keinem übe, wenn er oder sie dafür nicht die Zeit, die Lust oder von mir aus auch die technischen Voraussetzungen hat (beispielsweise wegen der Verwendung eines Handys).

Das hier ist ein Appell. Aber mehr auch nicht.
Niemand bekommt eine rote Karte (oder auch nur eine gelbe), wenn er es völlig ignoriert.
Aber was ihr bekommt, wenn ihr von nun an doch mal einen Kommentar mehr schreibt, ist auf jeden Fall Dank. ;-)

In diesem Sinne…

13 Kommentare:

  1. Feedback ist Treibstoff - ja, genau so ist es. Profischreiber verkaufen ihre Texte, Hobbyschreiber schreiben, weil sie es veröffentlichen wollen (anfangs vielleicht nicht, aber meist entwickelt es sich in dies Richtung) Das Feedback ist der "Lohn". Ich höre oft, keine Kritik ist Lob. Das ist falsch, weil es jegliche Schreiblust ausbremst. Wieso einen dritten Teil schreiben, wenn es keinen interessiert? Allerding sind jetzt Schulferien und super Wetter. Ich bin auch schon wieder auf dem Sprung an den See und die meisten meiner vielen Ideen werde ich wohl mit dem beginnenden Hebst zu "Papier" bringen. LG Mondstern

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    1. Mondi!!! ;-D
      Freut mich, dich hier zu sehen. Ehrlich jetzt!
      Danke für deinen Kommentar. Und natürlich hast du recht. Ich würde sogar sagen, dass selbst Profis irgendwo das Feedback zum Geld brauchen, denn eigene Kreativität ist ja nicht mit Geld zu erwerben. Und auch Motivation kann man nciht immer kaufen...

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  2. na toll nun werd ich auch noch namentlich erwähnt in einem extra blog.
    da werd ich mir die nächste couch suchen um sich dahinter zu verstecken ;)

    aber ich gebe dir in dem was du schreibst vollkommen recht.
    anfangs war ich selber eher einer der heimlichen lehser die sich nicht dazu durch ringen konnten ein kommentar zu hinterlassen.
    ka wann bei mir der schalter dafür umgelegt wurde das ich doch damit angefangen habe.

    aber es freut mich auch grade das du die kommentare weitgehens beantwortest was wiederum dem kommentator zeigt das sein kommentar war genommen wird.

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    1. Ehre, wem Ehre gebührt, Levi.
      Und von dir als Kommentator dürfen sich gerne viele eine Scheibe abschneiden!
      Mit deiner Feedbackbereitschaft treibst du an. Und letztlich muss man es doch mal so sehen: Wenn der Preis für schnellere und mehr Fortsetzungen ein paar anonym getippte Worte sind, dann kann man die ruhig zahlen, oder?
      ;-D

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  3. Wenn du schon um Feedback bittest: Ich hab deinen Blog zufällig vor ein paar Tagen entdeckt und es ist definitiv das Beste, was ich seit Langem gelesen habe. Nicht nur 0815-Sexgeschichten, sondern tatsächlich was mit Inhalt und ansprechender Rahmenhandlung. Du bringst die Dinge sehr gut auf den Punkt. Solltest du jemals etwas in Buchform veröffentlichen, lass es mich wissen ;-)
    Viele Grüße
    das Fräulein.

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    1. Ich bitte. Und ich danke recht herzlich. Zumal das Feedback auch noch so nett ist, dass ich gleich wieder rote Ohren bekomme. Ich hoffe, noch reihenweise Geschichten zu schreiben und freue mich, wenn du zu der einen oder anderen vielleicht auch was sagen magst. Und ich beabsichtige tatsächlich bald mal erste eBooks rauszubringen. Allerdings zunächst mal mit dem, was ich hier bereits veröffentlicht habe (und ohne es hier rauszunehmen, weil ich das scheiße fände). Aber ich weiß nicht, ob das als Buchform zählt... ;-D

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    2. Glaub meine Kommentare sind auf Dauer einseitig "bitte mehr davon" :-) ich werd ab jetzt kommentieren.
      eBooks kann man immer so schlecht ins Regal stellen, sind aber natürlich praktischer und man kann Geschichten auch mal eben fortsetzen. Solltest du danach die gebundene Ausgabe andenken... ;-)

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    3. Ach weißt du... Es muss nun nicht immer jeder Haare in meinen Suppen finden. Man darf mir auch ein Dutzend mal sagen, das es geschmeckt hat... ;-D
      Aber davon ab: Ich freue mich immer, wenn ich ein wenig Detailfeedback dazu kriege, welche inhaltlichen Aspekte besonders aufgefallen sind und warum. Das ist dann auch nicht mehr einseitig.

      An gebundene Ausgaben werde ich denken, wenn ich sehe, ob sie wohl überhaupt genug Käufer finden würden, um die Druckkosten zu rechtfertigen. ;-)
      Oder wenn ein Verlag kommt... ;-D

      (@ Verlag: Ich bin hier und du darfst mich anschreiben. Ich werde mir dein Angebot dann wohlwollend durch den Kopf gehen lassen...)

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    4. Schreibe dir hier auch zum ersten mal,
      zunächst mal lese ich schon immer gern und viel, egal was es ist, hauptsache der Stoff ist interessant und fesselt einen an das Buch, den Teil, Kapitel oder einfach nur an einen knappen Text.

      Und nun zu deinen Geschichten:

      Hab hier ja jetzt schon jeden Teil der bis dato veröffentlicht wurde gelesen und du schaffst es wie nur wenige Autoren, das die Figuren über die du schreibst einem die direkt ins Hirn schießen, man leidet mit ihnen, vergnügt sich über ihre Mißgeschicke
      und vergißt dann auch schonmal das es eigentlich " Sexgeschichten" sind.

      Wie du selbst ankündigst sind sie einfach mehr als das.
      einfach Klasse wie du es schaffst so geiles Kopfkino zu erzeugen, das hat alles was gute Bücher ausmacht:
      Spannung, Sex, Leidenschaft, Schmerz, Humor, Irrungen & Wirrungen des Lebens usw.
      In deinen Texten schaffst du es, dass alles so kunstvoll zu verweben, dass es süchtig macht den nächsten Teil zu lesen obwohl man schmerzvoll weiß danach wieder warten zu müssen auf den nächsten Teil

      Hör bitte nicht auf weiter so genial zu schreiben,
      das macht abhängig und muß befriedigt werden.

      hoffe das die das ein wenig Feedback gibt
      lg

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  4. Hallo Mike,
    ich lese ziemlich viel, grade auch erotische Geschichten, aber ich habe mir nie Gedanken über die Wichtigkeit eines Kommentars gemacht. Selbst Bewertungen habe ich selten vorgenommen. ---Schande über mich---
    Eines will ich aber mal loswerden: Du gehörst zu meinen Lieblingsautoren und davon gibt es nur maximal eine Handvoll. Von Dir habe ich so ziemlich alle veröffentlichten Stories gelesen und möchte mehr...
    Deine Erzählkunst und Formulierungen, ach die ganzen doch so unterschiedlichen Geschichten nehmen mich in Bann. Hoffentlich bleibst Du uns noch lange erhalten.

    lg Volker

    ps. Wird es mit "Soulmates" noch weitergehen ?

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    1. Nah... Nicht Schande über dich. DU hast nie drüber nachgedacht. Und warum hättest du auch sollen?
      Schließlich können wir Schreiber uns ja auch mal dazu zu Wort melden und nicht immer nur in unseren exklusiv-elitären Sex-Orgien-Krei... äh... Schreibzirkeln darüber motzen. ;-)
      Freut mich allerdings, wenn ich dich zu ein wenig mehr Kommentaren ermutigen konnte.

      Für dein lob danke ich dir ganz herzlich. Natürlich lese ich das unheimlich gerne und freue mich wie Bolle.
      Udn bis mir einer begegnet, dessen Faust groß genug ist um mir meine große Klappe zu stopfen, bleibe ich erhalten.

      Und: Ja. Soulmates wird weitergehen. Aber ehrlich gesagt ist der nächste Teil noch in Arbeit. Kein Datum abschätzbar.

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  5. Hallo Mike,
    nun habe ich etliche Deiner Geschichten gelesen, sehr gut. Nur eine Frage treibt mich um, Dein Stil kommt mir bekannt vor, und auch anderes scheint zu passen. Kann es sein, dass du was gelbes fährst?

    Gruß aus den Alpen

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    1. Hallo in die Alpen
      Also fein, dass es dir gefällt. Aber in den Alpen etwas Gelbes fahren hat tatsächlich in meinem Leben noch nie auf mich zugetroffen.
      Ich glaube, ich musste mal auf einem Fahrrad in gelb eine kurze Strecke fahren. Aber da war ich unter 10. Ansonsten saß ich sogar noch nicht einmal in einem gelben Auto, an das ich mich erinnern könnte. Und in den Alpen war ich einmal...

      Aber hey... So gibts zwei Autoren, deren Stil du magst. ;-D

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