Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

Wenn es dir gefällt, lass es mich wissen. Wenn es dir nicht gefällt, gerne auch. Hinterlass mir einen Kommentar oder schreib es mir per Mail an Mike.Stone bei gmx.net .

Montag, 6. August 2012

Feuermal - Teil 01 - wip

Feuermal
Eine Geschichte über einen schmerzhaften Tanz auf der Klinge

Work in Pogress

Wie immer bedeutet das 'wip', dass die Geschichte noch nicht endgültig feststeht, so wie sie hier präsentiert ist. Und außerdem ist sie noch lange nicht fertig erzählt.
In erster Linie will ich sie jetzt schon einmal teilen, weil ich sehen möchte, wie sie bis hierhin wirkt. Weil sie anders ist, als meine anderen Geschichten. Zumindest für Leute, die mich nicht persönlich kennen.

Ich nehme gerne jedes Feeback, dass irgendwem einfällt. Und auch gerne Aussagen zum Titel oder Untertitel. Insbesondere Letzterer ist nur eine 'wip'. ;-)

Hinweisen sollte ich noch auf Folgendes:
Triggergefahr. Die Story enthält selbstverletzendes Verhalten in verschiedenen Variationen und eine gehörige Portion Selbsthass und Selbstzerstörung.
Wenn du damit Probleme hast, dann ließ sie vielleicht lieber nicht.

*****



Liebes Tagebuch
Mein Name ist Serena. Ich bin neun Jahre alt und gehe in die dritte Klasse der Grundschule.
Und ich habe das Feuermal.

Mama sagt, es ist das Feuermal, weil es so groß und rot ist. Papa hat immer gesagt, dass es schon in Ordnung ist, weil ich ja sowieso etwas Besonderes bin und es so jeder sehen kann. Aber Papa ist leider letztes Jahr gestorben. Und weil er mir gesagt hat, dass ich ihm und meinem Tagebuch alles anvertrauen kann und weil er jetzt nicht mehr da ist, habe ich jetzt ein Tagebuch.
Das ist zwar nicht so gut wie Papa, aber immer noch besser als Mama. Die hört nämlich nicht gerne zu.

Auch wenn Papa gesagt hat, dass es in Ordnung ist, etwas Besonderes zu sein und ein Feuermal zu haben, mag ich es nicht. Ich wäre lieber normal. Dann würden die anderen Kinder nämlich auch nicht so gemeine Sachen zu mir sagen.
Aber leider kann man das Feuermal nicht wegmachen. Bei anderen Leuten geht das, aber die haben auch keine Sonnenallergie. Deswegen kann man die Läsern Lesern. Nur bei mir ist das gefährlich, hat der Arzt gesagt.

Wenn ich groß bin, dann möchte ich gerne eine Fee werden, weil man da lernt, Wünsche zu erfüllen. Und dann wünsche ich mir Papa zurück. Und wenn ich dann noch darf, dann wünsche ich mir das Feuermal weg.
Aber Papa ist wichtiger, weil ich ihn ganz doll vermisse.
Es tut zwar auch weh, wenn die anderen Kinder sagen, ich wäre ein hässlicher, kleiner, rothäutiger Freak, aber als Papa gestorben ist, hat das noch viel mehr wehgetan.</i>

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I.

Serena trat aus der Dusche und vergrub den Kopf in einem Handtuch, um sich die Haare anzutrocknen. Ganz vorsichtig natürlich, denn wenn man zu wild herum rubbelte, dann war jeder positive Effekt einer Dusche auf den morgendlichen Kater völlig für die Katz.
Wie jedes Mal, wenn sie mit ihren Kumpels gefeiert hatte, fragte sie sich, wieso sie es eigentlich tat. Die Kopfschmerzen waren nicht besser, nur weil sie Absinth und Met anstelle von Bier oder Schnaps getrunken hatte. Eher im Gegenteil.
Aber die Antwort lag auch auf der Hand: Zumindest im Rausch konnte sie fliehen.

Im Rausch war sie einfach eine Frau. Eine Goth unter anderen Goths, die nicht weniger betrunken waren und sich deswegen nicht mehr sonderlich für Details interessierten, wenn das Gefummel anfing und sich langsam zu einer allgemeinen Orgie steigerte. Ein Satz Titten, ein Mund, eine Fotze und ein Arschloch. Gut genug.
Nüchtern war Serena jedoch ein Freak. Und nichts konnte daran etwas ändern.
Wo andere Leute ein Geburtsmal hatten, hatte Serenas Körper ein paar normale Stellen Haut. Der Rest war bedeckt von einem sogenannten Feuermal. Und in ihrem Fall war es groß genug, um richtiggehende Euphorie bei den Ärzten ihrer Kindheit ausgelöst zu haben. Rekordverdächtig.
Yay…

Wider besseres Wissen blickte sie in den Badezimmerspiegel. Sie betrachtete ihren Körper, der vielleicht keine abstoßende Wirkung auf Menschen gehabt hätte, wenn er nicht großflächig - auf dem Rücken und Po, ihrer rechten Seite und Brust und den Hals hinauf bis zum Ansatz ihrer Wange - geleuchtet hätte wie eine rote Ampel.
Im Gegensatz zu ihrem, vor vielen Jahren verstorbenen, Vater konnte Serena kein Muster darin entdecken. Sie sah keinen großen Vogel, der die Schwingen spreizte, sondern einen hässliche Flatschen, der aus einer kleinen, dürren Frau mit einer Handvoll Titten einen Freak machte. Einen Mutanten, der am besten im Kuriositätenkabinett eines reisenden Jahrmarkts aufgehoben wäre, wenn es sowas noch gegeben hätte.

Wenn sie noch länger in den Spiegel starren würde, dann wäre sehr bald der Drang da, sich zu verletzen. Also wandte sie sich ab und konzentrierte sich auf eine jogaartige Streckübung gegen die Verspannungen und damit letztlich auch gegen die Kopfschmerzen.
Und genau in dem Moment ging die Tür zum Bad auf.
Sie hatte nicht abgeschlossen. Wieso auch. Niemand wagte es, das Bad zu betreten, wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass sie darin war. Sicherlich aus Abscheu, aber auch, weil Serena nicht einfach nur mit Kastrationen drohte, sondern auch sofort nach einem Messer griff, um die Ankündigung umzusetzen.

Zu einer langestreckten Salzsäule erstarrt blickte sie erschrocken den unbekannten Mann an, der nicht weniger regungslos in der Tür stand. Sie registrierte ein attraktives Gesicht mit wachen, intelligenten Augen und Zügen, denen man ansah, wie gerne sie lachten. Es wurde von einem strubbeligen Blondschopf beschattet.
Sie bemerkte auch seinen sportlich schlanken Körper, der zugleich kraftvoll wirkte. Einen Körper, der seine Kalorien eher bei der Arbeit verbrannte, als in einem Fitnessstudio.
Er hingegen schien nur eines zu sehen: das Feuermal. Was auch sonst.

Serena reagierte, wie es ihr in Fleisch und Blut übergegangen war. Sie schrie nicht, sie fuchtelte nicht mit den Armen und sie machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Blöße zu bedecken. Wenn er sich ernsthaft von ihrem Makel losreißen könnte und ihre weiblichen Reize bemerkte, wäre es schon beinahe ein Heiratskandidat gewesen.
Stattdessen wandte sie sich ihm zu, verschränkte die Arme und deutete mit einem Finger an ihren Hals.
„Hier ist auch noch was davon.“
Er hatte den Anstand zu erröten. Aber sein Blick streifte nur kurz ihre Augen, bevor er dem Fingerzeig folgte. Natürlich…

„Und hier“, wies sie auf ihre Brust.
Er zuckte zusammen und brachte ein „Sorry“ heraus.
„Mach dir nix draus. Du bist nicht mein erster Spanner“, gab sie zurück und hielt den Kopf hoch erhoben, als sie auf ihn zuging.
Er schaffte es immerhin, ihr so lange ins Gesicht zu blicken, bis sie sich an ihm vorbeidrängte. Und da sie ihr Handtuch liegen gelassen hatte, bekam er danach noch einen perfekten Blick auf ihren Rücken.

Serena spürte die Berührung seiner Hand einen Sekundenbruchteil, bevor sie tatsächlich stattfand, als sie gerade an ihm vorbei war.
„Erst zahlen, dann anfassen“, fauchte sie sofort, ohne innezuhalten oder sich umzudrehen. Und wie immer wirkte auch das.
Unter seinem bohrenden Blick stolzierte sie durch den Flur, als wäre ihr egal, dass sich im Wohnzimmer noch mindestens ein weiterer Kumpel ihrer Mitbewohnerin aufhielt. Und auch das zeigte seine Wirkung, denn jeder weitere Kommentar blieb aus.

Erst in ihrem Zimmer gestattete sie sich, an der geschlossenen Tür hinabzusinken und vergrub ihr Gesicht in der nächstbesten Jacke, die auf dem Boden in Reichweite lag. Darin erstickte sie ihr frustriertes Stöhnen.
Sie hasste es beinahe noch mehr als ihren eigenen Körper, wenn jemand das Feuermal zu sehen bekam. Alles in ihr zog sich dann zusammen und am liebsten wollte sie sich einrollen und wimmernd warten, bis derjenige verschwunden war. Aber die Aasfresser stürzten sich immer zuerst auf die Verletzten und Schwachen. Diese Lektion hatte sie schon als Kind gelernt.
Abschreckende Wirkung hatte es nur, wenn man sich stark und unnachgiebig aufführte und selbst zum Angriff überging, bevor die anderen es tun konnten.

Aus diesem Grund versteckte Serena ihr Feuermal niemals. Sie präsentierte es im Gegenteil, wann immer sich eine Gelegenheit bot. Und auch wenn sie jedes einzelne Stück in ihrem Kleiderschrank dafür hasste, besaß sie fast nichts, was ihr verfluchtes Schandmal verborgen hätte.
Tatsächlich ging ihre aggressive Angriffspolitik sogar soweit, dass sie ihre Wohnungswahl beeinflusste. Sie hatte unter mehreren Alternativen ausgerechnet die WG für sich ausgewählt, in der eine besonders attraktive und beliebte Schickse wohnte. Auf diese Weise konnte sie sich gar nicht erst verkriechen, sondern musste ständig ihre Krallen zeigen. Und immerhin hatte sie sich mittlerweile einen Ruf erarbeitet, der ihr sogar auf dem Unicampus Ruhe verschaffte.

Zur Ehrenrettung ihrer Mitbewohnerin Jennifer musste Serena eingestehen, dass sie Blondine sich perfekt beherrschte. Nach einem ersten Tag voller provozierter Zusammenstöße hatte kein einziger Kommentar mehr deren Mund verlassen. Und sogar ihre zahlreichen Kumpel und Freundinnen hielten sich zurück, nachdem sie Serenas Schokoladenseite - die aus einhundert Prozent Kakao und ohne Zucker - kennengelernt hatten.
Zumindest verbal. Mit den Augen verteilten sie natürlich den gewohnten Hohn und Spott bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Bis zu dem Punkt, an dem Serena sich fragte, wie viele der Arschlöcher eigentlich ihre Augen- oder auch nur ihre Haarfarbe kannten.

Sie gönnte sich ein paar Minuten der Schwäche, bevor sie sich zusammenriss und in ihrer Wäscheschublade nach einem durchscheinenden Höschen fischte. Dergestalt ‚bekleidet‘ verließ sie ihr Zimmer noch einmal, weil der siegreiche Feldherr schließlich das Schlachtfeld nicht mied. Allerdings kam sie nur bis in den Flur.
Von dort aus hörte sie bereits die Stimme des Neuen, wie er sich dem anderen Kerl - einem Verlierer namens Kevin - gegenüber ereiferte.
„Es wäre ein Riesending“, erklärte er gerade. „Über den gesamten Rücken bis runter auf den Arsch. Und auf der rechten Seite bis über die Brust. Das wäre dann das Ende der einen Schwinge. Oben am Hals ist der Kopf. Und für den unteren Bereich wären es dann Schwanzfedern in der Art. Ich sehe es richtig vor mir…“
„Alter“, erwiderte Kevin staunend. „Ich kann’s mir echt vorstellen. Vor allem den Teil mit dem Arsch und den mit der Titte.“
„Schwanzgesteuerter Freak…“
„Nein im Ernst. Ich mag die Idee. Und auf dem Körper…“ Er stockte kurz. „Alter… Vergiss es.“

Serena hatte genug gehört. Sie hatte sogar zu viel gehört. Aber sie schaffte es dank jahrelanger Erfahrung, ihre Trauer durch Wut zu überdecken. Und jetzt gerade hatte sie eine Menge Wut dafür zur Verfügung.
Ausgerechnet der eine Vergleich für die Form des verfluchten Mals, den ihr Vater immer verwendet hatte und dem noch der winzige Hauch einer positiven Note anhaftete, war nun ebenfalls für immer entweiht. Gleich als Zweites würde sie die Handvoll Vogelbilder in ihrem Zimmer abnehmen und wegschmeißen.
Aber als Erstes musste sie etwas anderes tun.

„Na ihr Freaks“, stichelte sie beim Betreten des Wohnzimmers und musste keinerlei Mühe aufbringen, um die Worte vor Verachtung triefen zu lassen.
„Uh…“, machte Kevin offensichtlich ertappt. Aber da er sie im Türrahmen gut sehen konnte, fanden seine Augen genug Ablenkung, um sich gar nicht erst in ihr Gesicht zu verirren. „Hey Schönheit. Du bist ja heute richtig festlich gekleidet.“
Die Anspielung darauf, dass sie fast schon häufiger nackt durch die WG lief, als mit irgendetwas bekleidet, traf sie nicht. Die höhnische ‚Schönheit‘ hingegen schon. Aber natürlich ließ sie sich das nicht anmerken.
„Mein neuester Spanner und mein ältester tauschen sich aus?“, fragte sie, während der Neue sich umdrehte.
„Ja… Haha…“, machte Kevin gequält. „Das ist Will. Alter Freund von Jenni und Tätowierer. Kommt grad aus Japan, wo er…“
„Tätowierer, hm?“, unterbrach sie und betrat den Raum. Während sie zielstrebig auf den Wohnzimmertisch zusteuerte, musterte sie diesen Will betont abschätzig. „Naja irgendwie muss ja jeder versuchen, an nacktes Fleisch zu kommen.“
„Wenigstens werde ich fürs Anfassen bezahlt. Und nicht fürs Anfassen lassen“, gab der Wichser ziemlich schlagfertig zurück.

Für eine Millisekunde brachte er Serena damit aus der Balance. Kevin und die meisten von Jennifers Kumpels waren weniger schlagfertig. Zumindest mittlerweile.
„Oh… Da hat jemand noch kein Gebiss, sondern richtige Zähne“, kommentierte sie, während sie sich über ihn beugte, und sich Kevins Zigaretten vom Tisch nahm. „Wieder was zum Ausschlagen.“
Im Gegensatz zu den meisten anderen, die allerdings neben ihren metaphorischen Krallen auch schon ihre echten kannten, wich er kein bisschen einer Berührung aus.
„Ich könnte dir das noch anders beweisen“, schlug Will vor und klackte einmal mit den Zähnen dicht vor ihre Brust.
„Ruhig, Brauner. Meinen Tarif kannst du dir in hundert Jahren nicht leisten.“

Lässig richtete sie sich wieder auf und zündete sich eine Zigarette an, deren Rauch sie dem frechen Mistkerl entgegen pustete. Man konnte ihm richtiggehend ansehen, dass er sich eine Antwort verbiss.
„Spuck‘s schon aus, bevor du dran erstickst. Ich mag es, wenn ein Männchen zumindest einen Hauch von Gegenwehr leistet, bevor ich es verspeise.“
„Nein. Ich würde es später bereuen, weil ich nur auf deine Provokationen reagiert hätte. Ich gebe dir meine Antwort, wenn mir eine weniger billige Beleidigung einfällt.“
„Ein Eunuch mit Stil? Ich bin ja richtig beeindruckt“, gab sie zurück. Und es war nicht ganz gelogen. Sie war ein klein wenig beeindruckt und hätte beinahe vergessen, wie wütend sie auf den Bastard war. „Aber Kredit gebe ich nicht.“

„Versuchst du eigentlich, mich mit deinen Sticheleien dazu zu bringen, meinen Schwanz auszupacken?“, fragte er viel zu lässig für ihren Geschmack. „Hast du es so nötig?“
„Wenn ich Regewürmer sehen will, gehe ich angeln.“
„Weil Fische, Würmer und Ruten keine Widerworte geben, schätze ich.“
„Widerworte sind ein nettes Vorspiel, wenn ihnen auch mal Taten folgen“, schoss sie zurück.
Sie bemerkte, wie sie ihn nicht mehr so richtig höhnisch anblicken konnte, sondern eher anfunkelte. Und außerdem erkannte sie mit einem gewissen Schrecken, dass es anfing, ihr Spaß zu machen.
Als er abrupt aufstand und sich ihre Körper beinahe berührten, konnte sie den Blick nicht von seinen Augen lösen, in denen ebenfalls ein Funkeln zu sehen war. Und sie konnte auch nicht verhindern, dass sie sich unwillkürlich auf die Unterlippe biss und sich ihre Brustwarzen ein wenig verhärteten.

„Vielleicht sollte ich so unverblümten Aufforderungen einfach mal nachkommen“, grollte er leise.
„Vielleicht würde ich das sogar begrüßen“, hauchte sie zurück, riss sich dann aber zusammen.
Spaß beim Spiel hin oder her. Das führte zu nichts. Und spätestens, wenn er seine Aufmerksamkeit vom Wortgefecht wieder auf ihren missratenen Körper lenkte, würde das auch ihm auffallen. Aber diese Erkenntnis wollte sie nicht in seinem Blick heranreifen sehen. Das wäre zu viel für einen Tag.
Schnell packte sie mit der freien Hand zu und ergriff den Bereich in seiner Hose, der sich als überraschend gut gefüllt erwies. Eindeutig ein Fleischpenis, denn eine Erektion schied ohne Frage aus.
„Och“, machte sie dann. „Schade. Gemessen, gewogen und für nicht gut genug befunden.“
Seine Überraschung über ihre Dreistigkeit verschaffte ihr genug Zeit, um einen sauberen Abgang hinzulegen, bevor er sich wieder gefangen hatte. Das verunsicherte Gelächter von Kevin spielte dazu die Begleitmusik.

Zurück in ihrem Zimmer musste sich Serena schnell eine von ihren eigenen Zigaretten anzünden, damit ihre zittrigen Hände etwas zu tun bekamen. Das war mehr als knapp gewesen. Und mehr als schlecht.
Natürlich verdiente sie sich ihr Geld nicht als Hure. Welcher Mann hätte schon für eine wie sie Geld bezahlt? Außer vielleicht in einem Darkroom. Aber die Anspielungen funktionierten normalerweise, um die Aufmerksamkeit abzulenken und dem Ekel ein anderes Ziel zu geben.
Es war nicht schlimm, verachtet zu werden, wenn es wenigstens nicht aufgrund des Feuermals geschah.

Aber tatsächlich war eines von Serenas größeren Problemen, dass sie Sex mochte. Und sie mochte starke, intelligente Männer. Männer wie diesen Will, der ihr keine Antwort schuldig blieb. Und der ein gutes Gefühl dafür hatte, wann es Zeit wurde, einer Frau zu nahe zu treten.
Sie hatte ungefähr ein halbes Dutzend Mal darauf reinfallen müssen, als sie noch jünger gewesen war. Schon früher hatte sie lieber provoziert, als das Opfer zu spielen. Auf den Mund gefallen war sie dank ihrer Kindheit ganz sicher nicht.
Ein paar Mal hatte man ihr Paroli geboten. Und sie hatte sich der Hoffnung hingegeben, dass es Männer gäbe, die nicht entgeistert zurückweichen würden, wenn sie ihren Körper freilegten. Aber ein halbes Dutzend Heimwege unter Tränen, nachdem sie vor den angewiderten und entgeisterten Blicken geflohen war, hatten eine sehr heilsame Wirkung auf diese Illusion gehabt.

Was nichts daran änderte, dass sie nun mehr als nur ein wenig kribbelig war. Und auch der Versuch, ihrem Tagebuch anzuvertrauen, dass sie sich einen neuen Intimfeind auserkoren hatte, half nicht weiter. Das Wort ‚Intimfeind‘ entwickelte plötzlich ein unverschämtes Eigenleben in ihrem Kopf und bescherte ihr reihenweise Bilder, die etwas mit Intimitäten und Hassliebe zu tun hatten.
Als sie dann auch noch entdeckte, dass ihre Hand sie verriet, indem sie sich einen Weg in ihren Schoß suchte - und es war genau die Hand, die diesen ganz und gar nicht mickrigen, sondern im Gegenteil sehr reizvollen Schwanz gepackt hatte - gab sie frustriert auf.
Manchmal musste eine Frau stark sein. Aber manchmal musste sie auch akzeptieren, dass sie nur dann gegen gewisse Dinge - oder Personen - ankam, wenn sie ihre Gier nach denselben irgendwie ersatzbefriedigt hatte.

Ihr Zimmer war aufgrund ihrer mehr als empfindlichen Reaktion auf Sonnenlicht ohnehin verdunkelt. Mit einem energischen Schlag auf den Lichtschalter versank es in völliger Finsternis. Und in der Dunkelheit waren schließlich alle Katzen grau.
In völliger Schwärze war es vorstellbar, dass sie Will herbeirufen könnte und er sich durch die Haufen von Klamotten und anderem Kram auf ihr Bett zu tastete. Dass seine Hände, denen sie mit ihren eigenen Gestalt verlieh, sich um ihre Fesseln legten und dann langsam ihre Beine hinauffuhren. Jeden Zentimeter ihrer Haut mit festem Griff und doch streichelnd erkundeten.
Aber kurz vor dem Ort, der bereits vor Verlangen nach ihrer Berührung pochte, lösten sie sich und fanden zielsicher ihre Hüfte, um von dort ihren Weg nach oben fortzusetzen und Serena frustriert aufstöhnen zu lassen.

Er quälte sie, weil sie frech zu ihm gewesen war. Und sie hatte es verdient. Sie war ein sehr böses Mädchen gewesen.
Will wusste, wie man mit einem bösen Mädchen umging. Er wusste, wie man eine kleine Brust so packte, dass man mit der anderen Hand einen schnellen Schlag platzieren konnte, sodass der Nippel sich noch minutenlang an den Schmerz erinnerte. Und er wusste, dass man daraufhin das laute, ebenso schmerz- wie lustvolle Stöhnen mit einer festen Hand auf dem Mund erstickte.
Er war weit gereist und erfahren. Er wagte es, eine Frau am Hals zu packen und gleichzeitig an ihre Brust zu greifen - den noch unbekümmerten, zweiten Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger - und langsam fester zuzudrücken, bis sie nicht mehr aushielt und wimmernd darum bettelte, er solle… noch fester zupacken.

Und dann, wenn sie so bereit war, wie nur wirklich kundige Hände eine Frau binnen kürzester Zeit bereitmachen konnten, griff er zu. Von hinten griff er ihr zwischen die Beine und scherte sich nicht darum, dass dort noch ein durchnässtes Höschen den Weg versperrte. Er fetzte es einfach beiseite.
Zielsicher landete sein Mittelfinger genau auf dem Punkt, der schon längst regelrecht nach Aufmerksamkeit schrie. Und zielsicher tauchte gleichzeitig die Spitze seines Daumens in die glitschige Nässe ihrer willigen Fotze, um sich doch nur genug Feuchtigkeit für sein wahres Ziel zu holen.
Ohne auf ihr bettelndes Flehen zu hören, dass er ihr das ersparen solle, drang das notdürftig benässte Fleisch dann grob in ihren Arsch ein, bis es sich dort festen Halt suchen konnte, damit er den Druck auf ihren Kitzler erst ins wirklich Unermessliche steigern konnte.

Der Schrei, als der Orgasmus über ihr zusammenschlug, erstickte im Kissen und das Gedankenspiel endete. Aber nicht bevor sich Serena von ihrem Fantasie-Will ‚zwingen‘ ließ, ihren eigenen Saft von ‚seinen‘ Fingern zu lecken.
Erst danach irrten ihre Gedanken zu der Frage ab, wieso sie sich in dieser Art von Fantasie so sehr verlieren konnte, dass ein Orgasmus immer nur Minuten entfernt zu sein schien. Und wie immer blieb diese Frage unbeantwortet.
Aber wenigstens konnte sie nun ihren Tagebucheintrag beenden, indem sie schrieb:
Nun hat es dieser Bastard Will auch noch geschafft, sich in meine heißeste Fantasie zu schleichen.
Nun hasse ich ihn also auch noch dafür, dass er mir niemals antun wird, wonach sich dieses abartige Stück Dreck… wonach ich mich sehne.

Als Serena nach einem kurzen Nickerchen - das erfreulich mit einem wohlig befriedigten Gefühl seinen Anfang nahm und dann zu einem unerfreulichen Höllentrip in Form eines sehr erotischen Traumes degenerierte - aufwachte, quälte sie sich aus dem Bett.
Natürlich hatten es in der Traumwelt ausgerechnet Will und die blöde Jennifer es sein müssen, die es mit ihr trieben. Wo waren die gesichtslosen Fremden, wenn man sie brauchte?
Frustriert, schlecht gelaunt und bis in die Haarspitzen erregt ließ sie ihre Wut an den Vogelbildern aus, die zwischen umgedrehten Pentagrammen und Kreuzen und Postern von so sympathischen Zeitgenossen wie Anton LaVey und Aleister Crowley ihre Wände geziert hatten. Sie durch den Raum zu pfeffern und die Rahmen zerspringen zu sehen, hatte etwas Befreiendes.
Und ihre Augen tränten dabei nur, weil sie Zigarettenrauch hinein bekam.

Es war gerade einmal in etwa früher Nachmittag, aber sie wusste ganz genau, dass sie raus musste. Sie musste sich betrinken, ein oder zwei Männer besoffen machen und den Druck in ihrem Unterleib loswerden, oder sie würde jemanden töten.
Also zog sie sich etwas über, das sie auch auf der Straße nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses in den Knast bringen würde. Oder zumindest nicht, wenn sie es nicht mit einem ganz besonders pingeligen Polizisten zu tun bekam, der sich über zu viel Durchblick oder zu wenig Stoff zwischen den Löchern aufregen wollte.
So ‚bekleidet‘ machte sie sich auf den Weg nach draußen.
Der Wohnungsflur der Dreiraumwohnung entwickelte allerdings die lästige Angewohnheit, sie über Dinge zu informieren, von denen sie gar nichts wissen wollte. Und die sie zum Henker trotzdem nicht zu ignorieren imstande war.

„Och jetzt hör schon auf, du Blödian“, vernahm sie Jennifers niedlichen Singsang. Dicht gefolgt von ihrem bezaubernden Lachen. „Ich würde dich nicht von der Bettkante stoßen.“
„Und genau deswegen richte ich mein Augenmerk auch woanders hin und spare dich als Notlösung auf“, antwortete Will gutgelaunt.
„Oh du bist gemein!“, murrte Jenni und Serena verdrehte die Augen, weil sie den Schmollmund der Blondine regelrecht vor sich sehen konnte.
Die blöde Kuh war nicht nur zuckersüß und hatte so ziemlich alles, was sie selbst nicht hatte, sondern schaffte es auch irgendwie, sich immer knapp wieder von Serenas Abschussliste zu retten. Wie auch immer sie das hinbekam.

Eigentlich war ihr Plan unverändert. Sie wollte durch den Flur zur Haustür gehen und die Wohnung verlassen. Aber irgendeine Verschiebung der Erdachse ließ das Gebäude sich drehen und schon stand Serena im Wohnzimmer, wo sie Will und Jennifer auf der Couch vorfand. In so einer Art halb freundschaftlicher, halb schmusender Umarmung, die sich ohne jeden Zweifel immer weiter in die zweite Richtung verlagern würde, bis sie in die Kategorie ‚Sex auf dem Sofa fiele‘, wenn niemand etwas dagegen unternahm.
Aber warum sollte jemand das wollen?

„Nun schau sich einer die beiden Turteltäubchen an“, gurrte sie so erfreut, als hätte man ihr einen Lolli angeboten, der zuvor in Hundescheiße gelegen hatte. „Ist das nicht süß?“
„Sei bitte nett, Seri“, ermahnte Jenni auf ihre dreimal verflucht liebenswerte Weise, die man ihr einfach nicht übelnehmen konnte. Und wie oft sollte sie ihr eigentlich noch sagen, dass sie ‚Seri‘ als Spitznamen hasste?
„Du hast ihn heute schon gekaut und wieder ausgespuckt. Gib ihm einen Tag zur Erholung, bevor du ihn ganz fertig machst.“
„Wenn das hier so weitergeht, wird es mit der Erholung nicht so weit her sein“, gab sie missmutig zurück.
„Wir schmusen nur ein wenig und erneuern unsere Sandkastenliebe“, wiegelte Jennifer ab.

„Warum rechtfertigen wir uns vor deiner Mitbewohnerin“, fragte Will ein wenig angefressen. „Ist deine Mutter geschrumpft und hat doch noch ihren Meister in Hexerei gemacht?“
„Wenn ich eine Hexe wäre, dann wärst du schon Krötenfutter“, versetzte Serena, aber er ignorierte sie und starrte Jenni herausfordernd an.
„Lasst mich bitte da raus“, forderte die und löste sich von ihm, um eine normalere Sitzposition einzunehmen.
Serena verbuchte das als siegreiches Geplänkel auf einem Nebenkriegsschauplatz. Vor allem, weil Will seine alte Freundin anstarrte, als hätte sie ihm gerade ein Messer in die Seite gerammt.

Mit einem überlegenen Lächeln verkündete sie ihren Abgang und machte sich auf den Weg zu einem der Orte, an denen sie ohne Zweifel eine frühe Party finden würde, in die sie einsteigen könnte. Immerhin war nun zwar ihre Laune besser, aber noch immer juckte ihr die Muschi. Und ohne Alkohol im Blut eines Samenlieferanten standen ihre Chancen auf einen Ständer zum Kratzen eher schlecht.
Kurz fragte sie sich allerdings schon, wieso sich die liebreizende Prinzessin Stupsnase gerade von ihrem Ritter abgewandt hatte. Ein Gefühl sagte ihr, dass er auch nach ihrem Abgang erst einmal auf Granit beißen würde. Und das war ungewöhnlich, wenn man bedachte, dass sie für Jennifer nun nicht gerade eine Freundin war, sondern eher sowas wie die gestörte, mit einem Messer bewaffnete Mitbewohnerin aus ‚Roommate‘.
Moment… Dann wäre sie ja von der Blondine… Ach scheiß drauf…

Serenas erster Anlaufpunkt war die Kellerwohnung von Pierre, der sich allerdings lieber Armand nennen ließ und sich für einen Dichter hielt. Seine Werke als gequirlte Kacke zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung für jede Darmausscheidung gewesen, aber trotzdem kam er einem Kumpel auf der Vortreppe zur Freundschaft beinahe nahe.
Er war stockschwul, obwohl auch er sie im Suff schon einmal in den Arsch gefickt hatte, wenn sie sich richtig erinnerte - was keinesfalls sicher war. Aber eben deswegen war er eine Art Verbündeter, denn wenn irgendein Typ gerade ihren Körper beackerte, stiegen seine Chancen auf dessen Arsch gehörig, selbst wenn der jeweilige Macker dafür nichts übrig hatte.
Sie konnte nämlich ein sehr einehmendes Wesen haben, wenn sie erst einmal bei der Sache war.

Ansonsten war Pierre ein egozentrisches Arschloch. Aber auch deswegen mochte sie ihn. Die Makel anderer Leute interessierten ihn nicht die Bohne. Nur ihre Psyche reizte den Dichter in ihm. Und über ihre verkorkste Psyche dichtete er mit Vorliebe.
Ursprünglich hatte er sie ‚gebrannte Prinzessin der Nacht‘ genannt. Ein sehr eindringliches, kurzes Gespräch zwischen ihr, ihrem Klappmesser und seinem Schwanz hatte ihn davon allerdings kuriert und nun war sie die ‚Nachtschattenklinge‘.
Was auch immer…

Wie erwartet war er Zuhause und ansprechbar. Gerüchte darüber, dass er Schlaf benötigte, waren vermutlich unbegründet. Und wie erhofft war er nicht allein, sondern hatte bereits einige Gäste. Und die hatten schon angefangen zu trinken und Dope zu rauchen. Also die perfekte Situation.
Wie meistens ignorierte Serena alle Versuche, sie in ein Gespräch zu verstricken, bis sie hinlänglich angetrunken war. Und angesichts ihres heutigen Zustands hatte sie danach nur ein Thema, bei dem ihr Text in Schmatzen und der Text des beliebigen Typen in Stöhnen bestand.

Es war nicht ganz so, wie es sein sollte. Um sich das vorzugaukeln, war sie nicht betrunken genug.
Ein steifer Schwanz zwischen ihren Lippen und die eine oder andere Hand auf Wanderschaft über ihren Körper waren eine gute Sache, aber all das gehörte Leuten, die sich bereits nicht mehr dafür interessierten, wen sie da vor sich hatten.
Sich in den Mund ficken zu lassen, bis sie röchelte, und dann eine Ladung Sperma zu schlucken, bevor sie schließlich von irgendwem endlich gefickt wurde, war genau das, was ihr Körper jetzt brauchte, aber ihre Seele schrie danach, dass jemand sie ficken wollte. Nicht irgendeine Fotze, sondern die von Serena.
Verflucht. Sie hatte eindeutig zu wenig getrunken.

Trotzdem besserte sich die Situation urplötzlich, als eine der Frauen auf sie zukam und sie fordernd küsste. Es half schon, dass die Schnalle blondierte Haare hatte. Ebenso wie es half, dass der Typ hinter ihr sich kein bisschen zurückhielt und sie gehörig durchschüttelte.
Es war genug, um sich vorzustellen, dass sie plötzlich Jenni küsste. Die süße, kleine Jenni, deren Mund nicht nach Anis, sondern nach dem Zucker schmeckte, aus dem sie gemacht war.
Energisch packte sie das kleine, blonde Flittchen, während Will sich fest an ihrer Hüfte festhielt und seinen Schwanz in ihr versenkte. Allerdings war der doch eher mickrig. Also riss sie sich lange genug los, um über die Schulter zu fordern: „Fick meinen Arsch!“

Daraufhin wurde alles noch besser, weil ein Schwanz im Arsch sich immer riesig anfühlte, wenn er überhaupt die Bezeichnung Schwanz verdient hatte.
Ja. So war es besser. Zeit, sich ihre ekelerregend liebenswürdige Mitbewohnerin so vorzunehmen, dass die kleine Schlampe eine Woche lang breitbeinig gehen würde und von jedem Hunger auf Wills Schwanz für immer kuriert wäre. Zeit ihr so ausdrücklich zu zeigen, was eine Frau mit einem Frauenkörper machen konnte, dass sie mit fliegenden Fahnen Lesbe würde.

Der Rest des Nachmittags war ein Rausch. Das war das andere Manko an diesen Orgien. Man bekam nicht so richtig etwas davon mit, wenn man besoffen war. Was einen schalen Beigeschmack hinterließ, als sich Serena irgendwann kurz vor Mitternacht auf den Heimweg machte.
Ihr Körper sagte ihr zwar, dass sie ordentlich durchgefickt worden war, aber die fühlte sich nicht befriedigt. Nur der gröbste Hunger war auf ein erträgliches Maß reduziert. Die wahre Gier lauerte weiterhin unbefriedigt in ihrem Inneren und rüttelte wütend an ihren Käfigstäben.
Mit aller Kraft musste sie sich davon abhalten, eine von Pierres Rasierklingen mitzunehmen und den dumpfen, inneren Schmerz mit heißem Blut zu löschen.

Sie war früher auf dieses Drängen eingegangen und die Innenseiten ihrer Unterarme bezeugten das ebenso, wie ihr Schamhügel. Aber wem würden die beiden umgedrehten Kreuze und das beinahe schon kunstvolle Baphomet-Symbol in ihrer Haut auffallen, solange sie ihr Feuermal hatte?
Trotzdem riss sie sich zusammen. Abhängigkeit war ihr zuwider. Abhängigkeit war es gewesen, was ihren Vater getötet hatte. Durch die Hand eines Junkies bei seiner Arbeit als Streetworker. Und sie würde das Andenken des einzigen Menschen, der sie nehmen wollte, wie sie war, nicht beschmutzen.
Also beherrschte sie sich. Ebenso wie sie sich niemals auf Drogen einließ und immer wieder wochenlang auf Alkohol oder Sex verzichtete, weil sie sich beweisen musste, dass sie nicht süchtig danach war. Oder nach irgendetwas anderem.

Zuhause fand sie Ruhe vor. Also genau das, was sie nun gar nicht gebrauchen konnte. Daher schnappte sie sich ein Buch und machte sich auf den Weg dorthin, wo ihre Mitbewohnerin und haufenweise andere Verlierer ohne jeden Zweifel feierten, dass die Semesterferien gerade erst angefangen hatte.
Hinter dem Haus lagen ein Park und ein Friedhof nebeneinander. Und in Ersterem befand sich ein See. Der Friedhof schreckte alle nächtlichen Besucher ab oder zog sie so sehr an, dass sie den Park selbst ignorierten. Deswegen war der See eine Art Geheimtipp in Sachen Partylocations. Sofern man etwas, dass Jennifer und ihrem absurd großen Freundeskreis bekannt war, als geheim bezeichnen konnte.

Am liebsten hätte Serena sich heimlich in die Nähe der locker gruppierten Feiernden begeben und sich irgendwo in den Schatten gesetzt. Irgendwie das Gefühl haben, nicht allein zu sein und doch gleichzeitig möglichst niemandem aufzufallen war alles, wonach ihr der Sinn stand.
Aber damit hätte sie den Eindruck vermittelt, sie würde sich verstecken. Würde sich vor der Aufmerksamkeit fürchten. Damit hätte sie geradezu provoziert, dass man sich auf sie stürzte und ihre Schwäche ausnutzte. Und deswegen tat sie, was sie tun musste.

Am äußeren Rand der Veranstaltung gab es einen großen Felsen direkt am Seeufer. Diesen Stein bestieg sie nicht zum ersten Mal in einer warmen Sommernacht. Und auch das, was sie dann tat, war keine Premiere.  Außer für diejenigen unter den Feiernden, die neu zum Kreis um Jennifer hinzugestoßen waren.
Allerdings starrten nicht nur diese Leute zu ihr hinüber, als sie ihre ohnehin kaum verhüllende Kleidung ablegte und es sich auf dem Felsen gemütlich machte, als wolle sie ein Sonnenbad nehmen. Nur eben im Mondlicht.
Sie starrten und bekamen einen perfekten Blick auf ihren Rücken und ihre Seite. Und für ein paar Minuten wurde das allgegenwärtige Gemurmel leise und verschwörerisch. Aber was sollten sie ihr schon noch an den Kopf werfen, wenn sie ihnen mit der einen Sache, die ihnen so einen Ekel verursachte, sozusagen ins Gesicht sprang?
Serena hasste es, sich so zu exponieren. Und die Leute um sie herum hassten es ganz bestimmt, ihren Anblick ertragen zu müssen. Also waren die Fronten geklärt und die Sache ausgeglichen.

Daran, wirklich in einem Buch zu lesen und den Inhalt auch wahrzunehmen, war natürlich unter diesen Umständen nicht zu denken. Aber sie konnte hervorragend den Eindruck erwecken, als täte sie genau das und würde ihre Umgebung nicht bemerken. Und das verschaffte ihr die Freiheit, heimlich den Blick schweifen zu lassen.
Sie fand Will binnen Sekunden. Umgeben von einer regelrechten Traube junger Frauen, schien er sich wohlzufühlen, zu schäkern und von irgendwelchen Abenteuern zu erzählen.
‚Ouh, seht mich an‘, synchronisierte Serena in Gedanken seine Gesten. ‚Ich bin der große Tätowierer Will und komme gerade aus Japan, wo ich jede Pussy genommen habe, die ich kriegen konnte. Aber jetzt ist mir mal wieder nach deutschem Fleisch. Und ich werde jede Einzelne von euch flachlegen, weil ihr nur dumme Landeier seid.‘

Auch wenn das vielleicht eher in seinem Kopf vor sich ging, waren seine Chancen ziemlich gut, genau das zu tun. Geschickt balancierte er sozusagen mit jedem Finger eine Tussi und gab allen gerade genug Zucker, um sie bei der Stange zu halten, ohne sich festzulegen.
Am Ende würde er sie alle nach Hause schicken und sich dann eine greifen, wenn die anderen außer Sichtweite waren. Und wenn er ein wenig Glück hatte, würde sich das erst herumsprechen, wenn er die Meisten durchhatte.
Machoarsch!

Ihr Blick irrte hinüber zu Jenni, die mal hierhin und mal dorthin eilte und die Gastgeberin spielte. Hatte sie gerade eben zu Serena hinüber gesehen? Ihr war so…
Und wieso sah sie überhaupt zu der Blondine hin? Wen interessierte das Sumpfhuhn?
Nettes Kleid hatte sie allerdings an. Rückenfrei und ziemlich kurz. Man konnte sowohl den Ansatz der Pobacken sehen, als auch den der Brüste von der Seite. Und beides war so viel voller und runder als bei Serena.
Ähh… Halloho?! Wen interessierte das?!

Nun… Offen eingestanden war Jennifer wirklich ein Sonnenschein. Sie war so nett, dass sie ganz besonders gefährlich war, denn die Netten erschlichen sich dein Vertrauen und rammten dir genau dann den Dolch in den Rücken, wenn du mal wirklich verletzbar warst.
Aber es wäre schon schön gewesen, eine Freundin wie sie zu haben. Eine Freundin und eine Freundin. Die Kleine war wirklich lecker…
Ein Jammer, dass sie sich im Laufe der Zeit bereits verraten hatte. Wenn auch ohne es zu merken. Nur immer mal hier oder da, wenn sie und Serena sich versehentlich nahe kamen und Jenni sich versteifte. Oder wenn sie Serena unerwartet nackt sah. Also ohne sich darauf einstellen zu können. Auch dann zeigte ihre mehr als steife Reaktion ihre wahren Gefühle.

Im Gegensatz zu Will, der… Zur Hölle war das zum Kotzen, wie die Hühner an ihm hingen, als hätten sie noch nie zuvor einen Mann gesehen.
Will hatte sich sofort verraten, aber er war etwas Besonderes, weil er seinen Ekel unter Kontrolle behielt. Er bot ihr die Stirn, und wenn sie ihn genug reizte, dann würde er vielleicht… Wen er so richtig außer sich war vor Wut… Eventuell…
Er würde sie möglicherweise zwingen, wenn er glaubte, das würde ihr etwas ausmachen. Obwohl er eigentlich für so etwas nicht unbedingt der Typ war, steckte es doch irgendwie in ihm, fand Serena. Er hatte eine sorgsam kontrollierte Bestie in sich, die sie herauskitzeln könnte. Und dann…
‚Satan, Mädel‘, ermahnte sie sich nun ernsthaft. ‚Reiß dich gefälligst zusammen und bleib realistisch.‘
Erst da fiel ihr auf, dass jemand neben dem Felsen hockte und quasselte. Aber es war sonst keiner in Hörweite. Führte der Selbstgespräche?

„… bestimmt schon tausend Mal gehört, aber ich kann einfach nicht anders. Ich muss…“
Er redete mit ihr! Whoah. Erde an Serena, oder wie?
„Wenn du weiter so ununterbrochen laberst, liege ich hier bald und blute aus den Ohren“, unterbrach sie den Fremden. „Aber falls das dein Plan war, um mich in Ruhe besteigen zu können, mach nur weiter.“
Er floh lieber. Aber es war trotzdem erschütternd, dass sie ihn erst gar nicht bemerkt hatte. Worüber hatte er geschwafelt?
Nah… Blöde Frage. Natürlich über das Feuermal, auf das sie tatsächlich schon weit mehr als tausend Mal angesprochen worden war. Und irgendwie endeten die meisten dieser Gespräche unschön. Selbst wenn sie gar nicht erst dazu beitrug. Also hatte sie schon richtig reagiert.

„Hey Serena“, ertönte dann plötzlich de Stimme von Kevin über die leise Musik aus der tragbaren Anlage. Er stand neben dem verjagten und nun hochroten Knilch von gerade und ihr schwante bereits, was nun kommen würde.
„Man fragt sich gerade, ob du jedem Mann den Schwanz abreißt und ihn verspeist, oder ob du auch mal einen unkastriert entwischen lässt.“
Fast gegen ihren Willen musste sie grinsen. Manchmal - ganz selten - war Kevin witzig. Und es schien ihm beinahe so viel Spaß zu machen, andere vorzuführen und von ihr fertigmachen zu lassen, wie er es offensichtlich liebte, sich selbst zur Zielscheibe zu machen.
„Manchmal verspeise ich einen, Kev“, gab sie zurück. „Aber meistens spucke ich die Kümmerlinge aus, weil sie das Kauen nicht lohnen. Und bei dir wüsste ich nicht mal, welches Haar ich da abbeißen soll.“
Und damit erwies sich der Abend als eines dieser seltenen Exemplare, an denen die Dynamiken zwischen Serena und andere Menschen sich ein wenig verschoben.

Es war selten genug, dass sie sich unter dieses Volk mischte. Und meistens bildeten sich dann zwei Gruppen: Sie und alle anderen. Aber manchmal passierte etwas und ihre Bissigkeit bekam einen Drall ins beinahe freundschaftlich Provokative. Und dann…
Irgendwie endete das dann damit, dass ein Haufen Leute sich so drapierte, dass sie in deren Kreis eingeschlossen wurde. Und alle möglichen Leute spielten ihr verbale Bälle zu, die eigentlich auf Kosten anderer gehen sollten, aber von ihr dann auf denjenigen umgemünzt wurden, der die Vorlage geliefert hatte. Beinahe als wäre sie ein Stand-Up-Comedian oder eine Zirkusattraktion.
Aber der Witz an der Sache war, dass es Spaß machte. Und das sie sich für eine Weile beinahe fühlte, als wäre sie… irgendwie Teil der Gruppe. Irgendwie ‚drin‘. Als würden die anderen sie nicht verabscheuen und hinter ihrem Rücken über sie lästern, sondern sie beinahe… bewundern oder etwas in der Art.
Natürlich war das Blödsinn, aber sie gab sich keine Blöße bei diesem Spiel. Und deswegen pfiff sie einfach drauf und genoss es. So wie heute auch.

Ganz am Rande bekam sie mit, dass Will nicht Teil des Kreises war, sondern irgendwo abseits saß und in einem abgegriffenen Notizbuch herum kritzelte. Wahrscheinlich notierte er Telefonnummern oder machte sich Vermerke, welche Details er über seine nächsten Opfer bereits kannte. Playboys taten sowas, oder nicht?
Jennifer hingegen war nicht nur anwesend, sondern lag sogar vor ihr auf dem Stein. Statt sich der Gruppe zuzuwenden, starrte die Blondine allerdings in den Himmel. Und manchmal, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, weil Serena sich auf jemanden konzentrierte, schien sie ihre Mitbewohnerin anzusehen. Aber erwischen ließ sie sich dabei nicht.
Sie hatten beinahe Körperkontakt und Serena erwischte sich selbst dabei, wie sie das auch noch forcierte, indem sie beispielsweise ihr Bein aus dem Schneidersitz etwas ausstreckte und fast die Schulter von Jenni berührte. Sie riss sich mehrfach gerade noch rechtzeitig zusammen, bevor es zu einer Berührung kam.

So oder so hatte es das kleine Bückstück aber damit schon wieder geschafft, völlig aus der Schusslinie zu bleiben. Man musste ihre diesbezügliche Ausweichfähigkeit schon fast bewundern.
Nur Serena bemerkte, dass die Blondine irgendwann tatsächlich einschlief. Und nur Serena bemerkte, dass Jennis Hand irgendwann von ihrer Schulter rutschte und auf ihrem Unterschenkel zu liegen kam. Niemand sonst registrierte, dass sie danach nicht mehr wagte, ihr Bein zu bewegen oder das sie sehr genau analysierte, ob das Mädchen wirklich schlief.
Und natürlich bemerkte auch niemand, wie Serena eine Gänsehaut bekam, oder ahnte etwas von dem Wunsch, diesen zufälligen Kontakt niemals enden zu lassen. Niemand. Am allerwenigsten Serena selbst. Darauf hätte sie jeden Eid geschworen.

Gefühlte und wohl auch reale Stunden später löste sich die Versammlung auf, als alle mehr oder weniger betrunken bereit waren ihre oder fremde Betten aufzusuchen. Weswegen es irgendwie überraschend war, dass Will beim Aufräumen half und nicht ebenfalls verschwand. Aber wahrscheinlich wollte er die Nacht lieber mit Jenni verbringen…
Die lag allerdings noch immer auf dem Stein und schlief. Also musste sie geweckt werden. Und dazu hatte Serena sich unnötig weit vorgebeugt, bis ihre langen, schwarzen Haare einen undurchdringlichen Vorhang bildeten, hinter dem sich nur zwei Gesichter befanden, die einander gerade näher waren, als jemals zuvor.

Die Blondine sah so friedlich und liebenswert aus, dass Serena sie am liebsten geküsst hätte. Stattdessen atmete sie nur ihren Duft ein. Eine Mischung aus ihrem Parfüm, ihrem Shampoo und ihr und absolut geeignet, in Flaschen abgefüllt zu werden.
Immer näher kam sie den zarten, hellrosa Lippen, die nach einem Kuss zu schreien schienen. Wider besseres Wissen gelang es ihr nicht, einen Schlussstrich zu ziehen. Aber dann schlug Jenni die Augen auf.
„Hi“, hauchte sie leicht verschlafen und blickte ihrer Mitbewohnerin tief in die Augen. Und da war… etwas. Aber es war nichts Schlechtes. Nichts Böses oder Höhnisches oder Hämisches sondern etwas unglaublich Intimes. Etwas Magisches.
Jennifer schloss die Augen ganz langsam. So wie eine Frau sie nur schloss, wenn sie einen Kuss erwartete und bereit war, ihn zu erwidern. Und genau das war der Moment, in dem der unbezahlbare Augenblick endete.

Vielleicht war sie noch nicht richtig aufgewacht oder glaubte irgendwie, noch zu träumen. Ohne Zweifel natürlich von einer anderen Person, die sich vorbeugte, um sie zu küssen. Vermutlich Will.
Ganz sicher hatte sie in der Dunkelheit nicht Serena erkannt, sonst wäre ihre Reaktion anders ausgefallen. Und diese Erkenntnis traf wie ein Schlag mit dem Hammer ein. Zusammen mit dem vertrauten Gefühl des Verrats, noch bevor dieser eigentlich stattgefunden hatte.

Diesmal allerdings überschattet von den taufrischen Eindrücken. Vom Ausdruck in den blauen Augen, die normalerweise hell, fast blass gefärbt waren. Gerade eben waren sie aber dunkel und tief gewesen. Und es hatte fast so etwas wie Sehnsucht in ihnen gestanden.
Das zarte ‚Hi‘ war ein Ausdruck der Freude und Zuneigung gewesen. Und auch wenn es sich offenbar auf eine Traumgestalt bezogen hatte, die für eine Sekunde vor Jennifers Augen mit Serena verschmolzen sein musste. So war sie noch niemals von jemandem begrüßt worden.
Und würde es auch nie…

„Zeit aufzustehen, Prinzessin“, presste sie mit Mühe hervor.
Die Betonung war so ätzend und abfällig, dass Serena sich am liebsten die Zunge abgebissen hätte. So hatte sie es nicht sagen wollen. Irgendetwas zur Klärung der Situation, bevor die Blondine sich bewusst wurde, wem sie da ihre perfekten Lippen anbot. Aber nicht in diesem Ton.
Diese Erkenntnis kam jedoch zu spät. Jenni riss die Augen auf, erkannte die Situation und kroch wie von der Tarantel gestochen von dem Stein. Bloß weg von ihrer Mitbewohnerin. Was auch sonst?

15 Kommentare:

  1. Sehr schön, ich mag die Figur der Serena jetzt schon. Sehr authentische Beschreibung der Schwankungen zwischen Hass, Selbsthass, Sehnsucht, Einsamkeit und Selbstmitleid. Woher kenn ich das nur....achso von mir :-)
    MfG Thomas

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    1. Danke dir! Ich freue mich, das sie authentisch wirkt. Und ich bin leicht besorgt, dass du das 1. anziehend findest und 2. von dir kennst. ;-D

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    2. Mögen ist so eine Sache... Finde sie interessant weil sie mir mit ihrer Gefühlswelt vertraut erscheint. Finde es eine gute Ausgangsbasis die Figur weiter zu entwickeln. Ich würde bevorzugen zum positiven, heraus aus ihrem emotionalen Gefängnis. Das ich das von mir kenne heisst nicht, dass das es mir derzeit so geht. Allerdings habe ich durchaus ein (literarisches) Interesse auch an den düsteren seiten des Lebens und mag angeschlagene Figuren (z.b. Film Noir) teils mehr als den strahlenden Helden in glänzender Rüstung.

      Wahrlich, keiner ist weise,
      Der nicht das Dunkel kennt,
      Das unentrinnbar und leise
      Von allen ihn trennt.
      (Hermann Hesse, Im Nebel)

      MfG Thomas (sorry wenns zu lang ist für nen Kommentar)

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    3. Zu lange kenne ich nicht. ;-D
      Ich bin ehrlich froh, dass die Geschichte bei dir keine Stimmung triggert, die du nicht wünschenswert findest. Und ich werte es als großes Lob, dass der Charakter dir plausibel genug erscheint, um dich darin ein Stück weit wiederzuerkennen.
      Um diese Frage geht es mir hierbei schließlich... ;-)
      Ich bin dir also serh dankbar für deine Ausführungen!

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  2. Du hast eine absolut fasziniernde Figur entwickelt. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. Ich kann Serena sehen wenn ich die Augen schliese.

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    1. Ganz dicken Dank auch dir! Wenn das mit den geschlossenen Augen mal kein cooles Lob ist...! ;-)

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  3. ein sehr intressante figur. besonders gefällt mir diese zwiespätigkeit wie sie über Will und Jenni denkt.
    ich bin gespannt wie du die geschichte sich entwickeln läst

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    1. Danke dir, Levi!
      Ich bin - nebst anderem - noch am Grübeln, ob ich komplett bei Seris Perspektive bleibe oder kurze Segmente aus Jennis und Wills Sicht einstreue.
      Ich muss da noch drüber nachdenken...

      Mit freut jedenfalls, dass dir die Zwiespältigkeit gut gefällt. Ich war in Sorge (sagte ich das schon mal?), dass Serena irgendwann... nun... nervt.
      Also wirklich so sehr, dass man nicht mehr weiterlesen mag.

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    2. naja also bis jetzt sicherlich nicht.
      und um das nerven doch ein wenig in die länge zu ziehen kannst du schon perspektiven wechsel machen da hat man schon ab und an eben eine andere einstellung zu der geschichte (siehe Junge Liebe) im endeffekt ist es aber deine entscheidung wie du die geschichte sich weiter spannen willst
      ich für meinen teil freue mich auf fortsetzungen

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  4. Ich kam erst heute dazu die Geschichte zu lesen. Es gefällt mir. Zum einen Serena auf ihre Art. Du beschreibst ihre Empfindungen und Gedanken sehr gut. Nerven tut sie nicht.
    Es ist fast eine klassische Hlatung, weil sie schlechtes erwartet, reagiert sie von vornherein so - und würde es wohl nicht mal im Ansatz erkennen, wenn es nicht so wäre.
    Das widerrum bietet genug Stoff und Möglichkeiten diesen Charakter auch noch weiter zu entwickeln.
    Kurze einblenden der anderen beiden wären dabei durchaus interessant. Weil es dann eine tatsächliche Wirkung beschreibt und nicht was Serena denkt, wie sie natürlich wirken muss ;)

    Das war mein Senf. Tada^^

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    1. Toller Senf! Wirklich.
      Und überhaupt mag ich Senf total gerne... ;-D

      Danke für dein Feedback zu Serena und deine Einschätzung. Und vor allem danke für den Hinweis zu den Einblenden. Ich freue mich, wenn da noch andere Köpfe so funktionieren wie meiner... ;-)
      Ich kann hoffentlich bald mehr von dieser Geschichte bringen.

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  5. Wirklich faszinierend, deine Serena, obwohl nicht unbedingt sympathisch. Aber trotzdem empfinde ich Mitleid mit Ihr und würde gern wissen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.
    Die Idee, eines Perspektivwechsels finde ich sehr spannend, weil dann sicherlich völlig andere Aspekte deutlich werden würden, die aus der Sicht von Serena vielleicht überhaupt nicht beachtet worden wären.

    LG, R.N.


    Noch ein kleiner Hinweis zu einem übersehenen ‚b‘: Als Serena überlegt, wo sie hingehen soll, denkt Sie an den Park. „Hinter dem Haus lagen ein Park und ein Friedhof nebenbeinander.“ Beim Lesen habe ich sogar noch ein „nebenbeieinander“ daraus gemacht. Tss, tss.

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  6. Ich habe heute Nacht nach deiner ersten Geschichte gesucht (Submission), denn seit ich sie vor Jahren las, erinnerte ich mich immer mal wieder daran und suchte danach.
    Dass es mehr als nur das vom geheimnisvollen Kojoten gibt, wusste ich nicht. Umso überraschter, erfreuter bin ich nun diese Seite zu finden. Und mit jeder weiteren Geschichte, die ich lese, frage ich mich öfter...wer ist dieser Kojote und wie - zum Teufel wie - schafft es ein Mann meine Herzfrequenz durch bloße Worte zu beschleunigen. Wenn du über Serena schreibst, habe ich den Eindruck du schreibst über meinen Alter Ego (Lassen wir alter hier auch mal für 'alt' stehen ;D). Das ist beinahe beängstigend.
    Also sag mir.
    Wer ist dieser Kojote, der mich hier jagt?
    .
    .
    .
    Alice_Elsewhere@web.de

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    1. Vor Jahren gelesen und doch noch erinnert? I'm deeply honored!
      So geheimnisvoll ist dieser räudige Kojote aber gar nicht. Ziemlich offen mit all seinen Gedanken und so. Die Leute glauben nur immer nicht, dass ich auch meine, was ich sage... :-D
      Jagen tut der dich übrigens nicht. Aber er wäre bereit, unter gewissen Bedingungen einzugestehen, dass er durchaus absichtlich manchmal tief in die Fundgrube der verstörten Charakterzüge greift. Und wenn du nun ein komplexer Charakter mit solchen verstörten Zügen bist, hast du dir offenbar selbst eine Falle gestellt und dich hineingeworfen.
      Wow... Komme ich mit dem Plädoyer wohl vor Gericht durch? ;-D

      Nein, ernsthaft: Es freut mich, wenn sich Leute irgendwie wiederfinden in den Charakteren. Auch wenn es so jemand wie dieser Charakter mit all ihren Problemen ist.

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    2. Na zum Glück, wie gesagt, eher ein ehemaliger Teil meines Charakters, den ich mittlerweile gut unter Kontrolle habe :D
      Anhand deiner Geschichten frage ich mich, ob du selbst in der Gothicszene aktiv bist. Denn wenn dem so ist, könnte ich mir vorstellen, dass wir uns kennen (Gut, ich bin in den letzten Jahren zur Spezies "Weekend-Goth" verkommen, muss ich sagen :D), ich wohne nämlich ziemlich in der Nähe.
      Vor Gericht kommst du damit sicher nicht durch, aber wo kein Kläger da kein Richter (Such dir selbst aus, ob das eine Beschwichtigung oder Drohung ist ;P)
      Schön, dass es dich freut. *lach* In dem Kurzgeschichtenband den ich demnächst fertig stelle schreibe ich über Menschen, von denen ich zum Teil hoffe, dass sie nicht zu meinen Lesern zählen :D

      Hast du vor die Geschichte fortzusetzen? Ich wüsste gern, wiesich die Situation entwickelt.

      LG, 'Alice'

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