Blutrache
Eine Fantasy-Legende von Leidenschaft und Lust, Bestien und Blut.
© 2012-2014 Coyote/Kojote/Mike Stone
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Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
Teil 06
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IV.
Zornig kniete sich Skjala über die kleine Kupferschüssel
und zwang sich soweit zur Ruhe, dass sie ihre Blase ein wenig entleeren konnte.
Sie war wütend. Auf Vigulf vor allem, aber auch auf sich
selbst.
Es hatte ihr einen schmerzhaften Stich versetzt, als sie
ihn im Keller der Festung der Geächteten
- der zum Tode verurteilten Diener des siebenstrahligen Sterns - gefunden
hatte, wie er völlig von Sinnen die angekettet Warmländerin stieß.
Nur in seltenen Momenten völlig intimer Zweisamkeit hatte
sie ihren Bruder jemals so unkontrolliert und zügellos erlebt. Er hatte sich
sogar teilweise verwandelt, während er das bewusstlose Mädchen wie von Sinnen bestieg.
Es war nicht die Art der Kartaren, sich an Frauen zu
vergehen. Und allein das machte sein Verhalten schon unerträglich. Aber noch
schlimmer war, dass es nicht ihr eigener Körper war, der unter seinen Stößen - trotz
der extremen Beanspruchung durch seine übermenschliche Kraft - ekstatisch
zuckte.
Sie fühlte… Eifersucht.
Auch Mitleid bewegte sie, ihren Bruder aufzuhalten und
zur Vernunft zu bringen. Aber in allererster Linie wollte sie einfach, dass er
innehielt. Dass er aufhörte, sich an der Rothaarigen zu befriedigen.
Die Frau war in einem erbarmungswürdigen Zustand, als
Vigulf sich schließlich wieder unter Kontrolle hatte und Skjala half, sie von
den Ketten zu befreien.
Man hatte sie ausgepeitscht und gebrandmarkt. Die geschwollenen
Blasen in Form des Symbols der Verfluchten befanden sich auf ihrem rechten
Schulterblatt, ihrem Bauch, ihrer linken Brust und direkt oberhalb ihres
Schoßes.
Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sie ebenso
ein Opfer hatte werden sollen, wie die Kartaren des niedergebrannten Dorfes.
Doch geschändet worden war sie scheinbar nur von ihrem
Bruder. Auch wenn es nach seiner wilden Raserei schwer war, noch vorherige Zeichen
zu entdecken. Seine Klauen und Zähne hatten Spuren überall auf ihrem Körper
hinterlassen. Und sie waren teilweise schlimmer, als die Striemen der
Peitschenhiebe.
Wie hatte er sich nur so vergessen können?
Bjorn würde ihn in der Luft zerreißen, wenn er davon
erfuhr.
Aber es gab noch Seltsameres an dem zierlichen
Frauenkörper. Zeichen, die sie zutiefst irritierten. So waren beispielsweise die
Schenkel über und über von ihrem eigenen Lustsaft bedeckt. Und ihr Gesicht
zeigte einen Ausdruck entrückten Glücks.
Außerdem hatte Skjala sie gehört. Das hatte sie überhaupt
erst in den Keller geführt. Es waren allerdings heisere Schreie der Lust gewesen, die ihre Ohren
erreichten und keine Rufe um Hilfe oder Laute der Furcht.
Vigulf würde sich ihr erklären. Und wenn sie ihn dazu
zwingen musste. Am besten, während sie seinen Schwanz in ihrem Inneren
festhielt und…
Grollend konzentrierte sie sich wieder auf ihre Aufgabe
und lenkte ihre Gedanken fort von den Bildern der rasenden Ekstase, die sie vor
Kurzem bezeugt hatte. Auch wenn es ihr schwerfiel, während der Geruch von
Weibeslust und Mannessamen den ganzen Raum erfüllte.
Scheinbar hatte er sie bald ein halbes Dutzend Mal mit
seiner Gabe befüllt. Hoffentlich wusste Ihresgleichen um die Kräuter, mit denen
man eine Empfängnis verhütete.
Sorgsam rührte sie mit dem kupfernen Stößel ihren Harn,
bis die Flüssigkeit abgekühlt war. Dann tauchte sie ihre Fingerspitze hinein
und prüfte, ob es leicht metallisch schmeckte.
Gern hätte sie Kräuterumschläge bereitet, aber wie das
trockene Harnpulver war auch der Vorrat an Heilkräutern aufgebraucht. Sie
hatten eine lange Reise hinter sich und die Vorräte hätten im Dorf aufgefüllt
werden sollen. Doch was sich dort befunden hatte, war den Flammen zum Opfer
gefallen. Also würde in Kupfer gerührter Urin reichen müssen, um die Wunden zu
reinigen und Entzündungen zu verhindern.
Warum hatte Vigulf sie nur auch noch beißen müssen?
Wundbrand würde das dumme, magere Ding in ihrem geschwächten Zustand nicht
überstehen.
Unmutig rief sich Skjala erneut zur Ordnung. Es war
ungerecht, ihren Zorn auf das Mädchen auszuweiten. Und im Grunde konnte sie
verstehen, was ihr Bruder an dem Körper gefunden hatte.
Auch wenn ihr die Muskeln einer Kriegerin fehlten, war
sie geschmeidig für eine Warmländerin. Und sie hatte volle Brüste, die im Kampf
vielleicht gebändigt werden müssten, aber beim Spiel der Triebe Vergnügen
versprachen.
Das lange, rote Haar war strähnig und schweißfeucht, aber
es blieb dennoch ein Symbol des Glücks für die Kartaren. Haar wie Blut war eine
Seltenheit und ein Segen der Götter, hieß es.
Im Gegensatz zu den meisten Kartarinnen hatte Skjala mehr
als nur einen beiläufigen Blick für den Körper einer Frau übrig. Ihre Neugier
hatte sie alle erdenklichen Dinge erkunden lassen. Und ihr liebstes Interesse
waren die Spielarten der Lust.
Die sonst so verachtenswerten Warmländer hatten in dieser
Hinsicht ein beachtliches Wissen angehäuft. Und die Kriegerin war eine
gelehrige Schülerin gewesen.
Seitdem sie es zum ersten Mal ausprobiert hatte, waren
die zärtlichen und fantasievollen Spiele zwischen zwei oder drei Frauen eine
Schwäche von ihr geworden. Es war ganz und gar kein Ersatz für einen harten
Speer, aber es war eine willkommene Abwechslung zur gewohnten Kost.
Da die Frauen unter Bjorns Führung daran kein Interesse
zeigten, war sie also ein wenig abgelenkt, als sie anfing, die Striemen,
Kratzer und Spuren der Bisse zu reinigen. Vielleicht gestattete sie sich sogar,
den Körper sehr genau in Augenschein zu nehmen.
Eine weitere Eigentümlichkeit fiel ihr auf, als sie sich wieder
in der unmittelbaren Nähe des Rotschopfes befand.
Mehr noch als bei ihrem Bruder waren ihre Sinne auch in
reiner Menschengestalt sehr ausgeprägt. Sie hatte die besten Augen und Ohren
unter den Kriegern. Und die beste Nase.
Sie konnte keiner Fährte damit folgen, aber wenn sie nahe
genug bei jemandem stand, bemerkte sie sogar eine Veränderung im Geruch, wenn
die Person log. Und sie roch manchmal, wenn Krankheiten die Ausdünstungen
veränderten.
Im Laufe der Zeit hatte sie gelernt, sich außerdem auf
ihren Instinkt zu verlassen. Mochte sie den Geruch von jemandem nicht, war es
der Wolf in ihr, der ihr mitteilte, dass der Person nicht zu trauen war. Geirrt
hatte sich dieser Sinn noch niemals.
Den Geruch des Mädchens mochte sie. Sogar ein wenig zu
sehr, wenn sie es recht bedachte. Doch was sie irritierte, war der Hauch von
Wald, der ihr anhaftete. Sie roch nach… Baum. Und das hatte Skjala noch niemals
bei jemandem wahrgenommen. In dieser Form noch nicht einmal, wenn Männer frisch
vom Holzfällen kamen.
Für den Moment musste sie es jedoch einfach dem Rätsel
hinzufügen, dass der Rotschopf zu sein schien.
Das arme Ding war völlig weggetreten und reagierte selbst
dann kaum, als die Kriegerin die Blasen öffnete und die Brandflüssigkeit
absaugte. Was allerdings auch gut war, denn um die Wunden zu versorgen, musste
sie die aufgeblähte Haut entfernen und das Fleisch darunter säubern, wie es
auch bei den Siegesnarben getan wurde.
Ein schmerzhafter Prozess, der auch Kriegern manchmal ein
Zähneknirschen entlocken konnte.
Wenn die Warmländerin überlebte, würde sie auf ihrem
Körper vierfach den Beweis dafür tragen, dass sie die Zuwendung der Geächteten
überstanden hatte. Sie würde Narben tragen, die sie in den Augen der Kartaren
zu einer Kriegerin machten. Und man würde sie für das respektieren, was sie überlebt
hatte.
Doch man würde sie auch meiden, denn sie trug nun das
Zeichen der Verfluchten. Ohne ihre Schuld würde sie das zur Ausgestoßenen
machen. Ein schneller Tod wäre vielleicht gnädiger, als sie diesem Schicksal
auszusetzen oder sie fortzujagen zu einem Volk, dem der sichere Untergang
drohte.
Aber Skjala wischte diesen Gedanken gleich in dem
Augenblick wieder beiseite, in dem er aufkam. Und sie tat das nicht, weil der
Rotschopf ihnen vielleicht Fragen beantworten konnte, die für ihre Blutrache
wichtig sein mochten. Sie tat es…
Beinahe hätte die Kriegerin erleichtert aufgeatmet, als
die Tür aufgestoßen wurde. Zwar konnte sie keine Störung gebrauchen, doch ihre
Gedanken hatten eine allzu beunruhigende Richtung eingeschlagen.
Der Eindringling konnte eigentlich nur ihr Bruder sein,
den sie ausgesandt hatte, um die Rinde von Weide und Eiche zu beschaffen. Und
ein wenig Tannenharz, sofern er welches zu finden vermochte.
Es gab gewiss auch in den Warmlanden wirksamere
Heilmittel, doch Skjala hatte weder die Zeit, noch die Kenntnisse, um sie
selbst zu suchen. Sie war überhaupt nur deswegen die Geschickteste bei der
Versorgung von Wunden, weil sie als Kind ihre neugierige Nase auch aus den
Angelegenheiten der Heilerinnen nicht hatte heraushalten können.
„Hast du alles gefunden?“, wollte sie wissen, ohne
aufzublicken.
„Ich fand Rinde, doch der Baum wollte kein Harz geben“,
brummte nicht Vigulf, sondern Olas.
Irritiert fuhr Skjalas Kopf nun doch herum und sie sah
den verlässlichen, aber etwas tumben Krieger mit einem guten Armvoll Rinden im
Eingang stehen.
„Wo ist Vigulf?“, fragte sie, plötzlich aus
unerklärlichem Grund gereizt.
„Er kümmert sich um Bjorn. Der Hetmann will nicht aus der
Berserkerwut fallen.“
Das war zu befürchten gewesen, wie sich die Kriegerin
eingestehen musste. Und Vigulf oder sie selbst zurate zu ziehen, war in einem
solchen Fall nicht nur weise, sondern auch besser für die Gesundheit der
Männer.
Bjorn nahm ohne jeden Zweifel am furchtbarsten Rache an
den Geächteten. Und nur die beiden Geschwister konnten es wagen, in seiner
tiefsten Wut zu ihm durchdringen zu wollen, während sie den Prankenhieben
auswichen, die er blindwütig gegen jeden austeilte, der sich ihm in den Weg
stellte.
Wäre sie selbst nicht beschäftigt gewesen, so hätten die
Krieger sich ihr zugewandt, denn sie war die rechte Hand des Anführers. Sie war
das Besonnenere der beiden Wolfskinder, die es als Einzige wagten, sich dem
manchmal starrköpfigen Bjorn ohne Zögern entgegenzustellen.
Den anderen Kartaren waren die Lektionen ihrer Kindheit zu
gegenwärtig. Sie reizten den Bären nicht. Und deswegen widersprachen sie ihm
auch dann nicht, wenn er frohen Mutes war, aber eine dumme Idee hatte.
Nur sie und Vigulf riskierten einen seiner berüchtigten
Stimmungsumschwünge in dem Bewusstsein, ihn irgendwie bändigen zu können. Aber
ihr Bruder hatte die Neigung, die oftmals erstaunlich undurchdachten Ideen
ihres Freundes begeistert aufzugreifen, solange sie nur genug Kampf und Gefahr
versprachen. Und so war die Wahl der Männer für die rechte Hand ihres Anführers
auf Skjala gefallen.
„Leg die Rinden dort ab.“ Sie zeigte auf einen Tisch in
der Nähe und erhob sich von ihrem Lager, auf das sie die verletzte Warmländerin
gebettet hatte. „Hast du wenigstens Eiche und Weide gefunden?“
„Eiche fand ich nicht. Nur… Weide?“, murmelte der Krieger
ein wenig verlegen.
„Du weißt, wie Weide aussieht, oder?“, fragte Skjala
scharf, als sie sein Zögern hörte.
„Natürlich!“, fuhr Olas auf. „Nur hier im Süden sehen
alle Bäume so… anders aus.“
Frustriert verdrehte Skjala die Augen. Er hatte keine
Ahnung. Und ausgerechnet ihn hatte Vigulf beauftragt, die Rinde zu beschaffen?
Aber vermutlich war niemand sonst in greifbarer Nähe gewesen.
Ein näherer Blick bestätigte ihre Befürchtung, dass sie
nicht von einer Weide stammte. Sie sah beinahe aus, wie von einer Buche. Aber
nicht ganz. Gereizt griff sie eines der Stücke und besah es genauer.
„Wie sah das Laub des Baumes aus?“
„Rot“, antwortete Olas.
„Die Form der Blätter, du dämlicher Haufen Trollscheiße“,
explodierte sie aufgebracht. „Aber brich dir keinen ab. Rote Blätter im Sommer…
Rinde wie von einer Buche… Das kann nur…“
Überrascht hielt sie inne und wandte den Blick von dem
Krieger ab, der den Kopf einzog und trotzig dreinblickte. Wie in Trance führte
sie die Rinde näher zu ihrer Nase und überprüfte, was sie nur vage wahrgenommen
hatte.
Rote Blätter und Buchenrinde deuteten auf eine Blutbuche
hin. Einen heiligen Baum, aber ohne besondere Heilkräfte. Doch warum rochen die
Frau und die Rinde beinahe gleich?
„Ich bin kein Holzfäller, Skjala“, verteidigte sich Olas,
aber sie hörte ihn kaum.
„Vielleicht hast du uns in deiner Dummheit einen großen
Dienst erwiesen“, murmelte sie abwesend und trat wieder an ihr Lager.
Mehr ihrem Instinkt als einer bewussten Überlegung
folgend, legte sie die Rinde mit der feuchten Innenseite auf den Oberschenkel
der Frau. Sofort schien diese sich ein wenig zu entspannen. Als sie gleich
darauf nachsah, sträubten sich ihre Nackenhaare, denn die Wunden am Bein hatten
sofort auf die Rinde reagiert.
„Olas“, raunte sie heiser, „Lauf zu dieser Buche und leg
etwas von ihren Wurzeln frei. Bring mir ein Endstück davon. Doch hüte dich, zu
viel abzutrennen. Bring mir nur ein Stück. Nicht länger als einen Finger.“
„Bin ich ein Bauer?“, grummelte der Krieger unwillig.
„Du wirst ein Eunuch sein, wenn du nicht tust, was ich
dir sage“, fauchte die Kriegerin ungehalten.
Olas brummte etwas Unverständliches, aber er gehorchte.
Wie jeder männliche Krieger aus der Sippe des Bjorn kannte er Skjalas Meinung
zu der Haltung der Männer gegenüber ‚Weiberarbeiten‘. Und wie die meisten hatte
er kein besonderes Interesse daran, sie zu einer ihrer Lektionen zu reizen.
Doch die Kartarin bemerkte nicht einmal, dass er sich auf
den Weg machte. Sie vergaß ihn, sobald er aufhörte Widerworte zu geben, und
wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Fremden zu.
Natürlich hatte sie Vigulfs Lust entfacht und seiner
Wildheit sogar widerstehen können. Und ebenso natürlich fühlte auch Skjala, wie
die Flammenzungen der Triebe an ihrer Haut leckten.
Dryadja
nannte man die Baumgeister - die Kinder von Mutter Natur selbst. Und jeder Mann
lernte, lange bevor er die erste Hitze in seinem Gemächt verspürte, wie
gefährlich sie für ihn waren. Doch den Frauen der Kartaren waren sie
Segensbringerinnen.
Ihnen zu Ehren pflanzte eine Mutter einen Baum über der
Nachgeburt jedes ihrer Kinder, sobald sie wieder auf die Beine kam.
War die Rothaarige der Geist der Blutbuche, deren Rinde
Olas gebracht hatte? Es musste so sein, doch wie hatten die Geächteten sie in
ihre Gewalt gebracht?
„Ich hoffe, du wirst auf meine Fragen eine Antwort
wissen, wenn du erwachst“, flüsterte die Kriegerin und strich mit der Hand sanft
über die roten Haare.
Der Zuneigung zu einem Naturgeist musste sie sich nicht
schämen oder erwehren. Immerhin war sie selbst nur eine Sterbliche.
Die Wurzel des Baumes hatte den von Skjala erhofften
Effekt auf die Verwundungen. Dabei zuzusehen, wie sich offene Verletzungen und
nässender Brand in halbverheilte Wunden verwandelten, war ein erstaunlicher
Anblick.
Ungefähr so musste es auf die Krieger wirken, wenn die
erstaunlichen Heilfähigkeiten eines Wer - gleich ob Bär oder Wolf - ihn weit schneller wieder
auf die Beine brachten, als jedes andere sterbliche Wesen.
Zur Gänze verheilen wollten die Verletzungen nicht, aber
nachdem sich die Kartarin sorgfältig um jede Einzelne gekümmert hatte, war sie
zuversichtlich, was den Zustand des Wesens anging. Zuletzt kümmerte sie sich
noch um die geschundene und von Vigulfs großem Speer gehörig in Mitleidenschaft
gezogene Pforte ihrer Weiblichkeit.
Trotz der sorgfältigen Reinigung zuvor quoll noch immer
reichlich vom Samen ihres Bruders dort hervor. Doch für den Moment erleichterte
ihr das den Versuch, die Wurzel auch im Inneren zur Anwendung zu bringen.
Nicht berücksichtigt hatte Skjala dabei allerdings, wie
nah sie der Quelle des betörendsten Duftes kommen musste, den sie jemals an
einer Frau wahrgenommen hatte. Und darin vermischt die Lust ihres Bruders zu
riechen, war das genaue Gegenteil von hilfreich.
Als die Kriegerin ihre Zunge über die geröteten und
geschwollenen Liebeslippen des Waldgeistes gleiten ließ, wusste sie natürlich,
dass es falsch war. Wer bluten konnte, war auch sterblich und brauchte demnach
Ruhe zur Erholung.
Doch die Verlockung war einfach zu stark. Und der
Geschmack, der über ihre Zunge rollte, wischte auch den letzten Rest an
Selbstbeherrschung einfach fort.
Wie in Trance glitt Skjala hinter den ruhenden Körper,
den sie auf die Seite gelegt hatte, um besseren Zugriff auf ihren Rücken und
die Region zwischen ihren Schenkel zu haben.
Ohne Mühe spreizte die die schlanken Beine weiter. Es war
beinahe, als würde der Rotschopf sie im Schlaf dabei unterstützen. Und als sie
ihre Lippen fest auf den glühenden Schoß presste, war sie sich sicher, dass die
Frau erschauerte.
Aber das war ihr nunmehr gleich. Sie lechzte nur noch
danach, mit ihrer Zunge so viel von der trunken machenden Mischung aufzunehmen
und in ihren Mund zu befördern, wie irgend möglich.
Unwillkürlich verstand sie nun ganz und gar, was in Vigulf
vorgegangen sein musste.
Sie konnte nur hoffen, dass sie der Rache des Waldgeistes
gewachsen sein würde, wenn dieser wieder bei Kräften war und die Geschwister
für ihre Triebhaftigkeit bestrafte.
Doch bis dahin…
„Oh Göttin…“, seufzte die Frauengestalt plötzlich
überraschend und schlanke Finger fuhren zärtlich von vorne in Skjalas Haare.
„Ich hatte gebetet, in dein Paradies einzugehen…“
Die Worte mochten keinen Sinn ergeben, doch sie klangen
alles andere als entmutigend für die Kriegerin. Sie klangen im Gegenteil sogar
sehr ermutigend.
Mit aller verbliebenen Sanftheit ließ sie daher ihre
Hände über die Seiten ihrer unerwarteten Gespielin gleiten und tastete sich
über ihre Hüften vor bis zur Vorderseite ihres Schoßes. Dort konnte sie nicht
nur stützend die Schenkel noch ein wenig weiter spreizen, sondern hatte auch
Zugriff auf die kleine Perle, die bei bislang noch jeder Frau die süßesten
Lustgefühle hervorzurufen vermochte.
Gleichzeitig fing Skjala an zu saugen und wurde mit einem
Schwall Flüssigkeit belohnt, der immer mehr nach Weib und Wald schmeckte, ohne
dabei den Hauch von Manneslust zu verlieren.
„Oh… Ohh… Ooohh!“, quittierte die Stimme heiser ihre
Bemühungen und das stoßweise Vordringen ihrer kräftigen Zunge in den Schoß.
„Hahh!“, japste sie dann erfreut und krallte mit der Hand
in Skjalas Haare, als die außerdem sachte mit dem Finger über die Lustperle streifte.
Eigentlich hätte der Rotschopf wund und zu Tode erschöpft
sein müssen. Aber stattdessen schien sie so empfänglich und willens wie keine
Frau, die der Kartarin bislang begegnet war.
Doch für einen Waldgeist mochte sie ja sogar ungewöhnlich
zurückhaltend sein. Woher sollte eine Kriegerin das wissen? Und was sollte es
sie kümmern, solange ihre Aufmerksamkeiten willkommen waren?
Konzentriert erkundete Skjala mit der Zungenspitze die
Falten der Weiblichkeit des Naturgeistes und verlor sich beinahe in der Macht
des Geschmacks. Aber die hektischen Atemzüge und das Zittern des Körpers in
ihren Armen hielten sie gerade eben so im Hier und Jetzt, wo es in ihrer Macht
lag, Lust zu bereiten.
Ihre Erfahrung ließ sie zwei Finger ihrer Hand um die
kleine Perle am Ansatz der Spalte legen und mal sanft, mal fester, Druck darauf
ausüben. Sie selbst schätze das Gefühl dieser Berührung sehr, auch wenn es weniger
intensiv war, als die direkte Reibung an dieser besonders empfindlichen Stelle.
Und sie hatte gelernt, wie die Dinge, die sie selbst schätzte, sich meist
hervorragend auf den Körper einer anderen Frau anwenden ließen.
Nicht anders, als die Erfahrungen im Umgang mit Männern
auch oft von einem zum anderen übertragbar waren.
Ihre freie Hand fand wie von selbst den Weg zur Brust der
Dryadja und wurde
dort bereits sehnsüchtig von einem erwartungsvoll verhärteten Krönchen
erwartet. Schon ein sachtes darüber Streifen entlockte der Frau ein wollüstiges
Stöhnen.
Filigrane Finger legten sich über ihre raue Kriegerhand
und ermutigten sie dazu, fester zuzugreifen, als sie es von sich aus gewagt
hätte. Der Weiber Spiel war meist ein sanftes Locken und Necken auf einem
langen Weg zur Erfüllung. Doch dieses Mal wohnte dem Ganzen eine unbestimmbare
Dringlichkeit inne.
Es war, als würde in dem zerbrechlich wirkenden Körper
ein Feuer brennen, dass dem der Kampfeslust in Nichts nachstand. Nur war es
nicht aufs Töten ausgerichtet.
Skjala hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass diese
Art von Flamme genährt werden konnte. Im Kampf kam es darauf an, schnell und
sauber zu töten. Aber im Spiel der Triebe bargen kleine Grausamkeiten einen
wunderbaren Lohn, denn sie verlängerten nicht nur die Lust, sondern verstärkten
auch die abschließende Erlösung.
Daher folgte sie der Forderung nach mehr Nachdruck nicht,
sondern zog sich sogar wieder ein wenig zurück. Statt zuzupacken, umkreiste sie
nur neckend den kleinen Kern an der Spitze der vollen Brust und ihre Zunge ließ
sie von der Quelle der Weiblichkeit fortwandern.
Aus dem frustrierten Murren wurde ein erstauntes Keuchen,
als sie sich mit dem Mund immer weiter nach hinten bewegte und schließlich die
andere Pforte erreichte. Die Lustgefühle veränderten sich an dieser unreinen
Stelle, wie sie sehr genau wusste. Und selbst dem Baumgeist schien nicht allzu
vertraut, dort von Lippen und Zunge besucht zu werden.
Doch sie wich nicht zurück, wie es manch andere Frau
getan hatte. Sie verharrte bewegungslos und hielt den Atem an. Überrascht
vielleicht, aber auch erwartungsvoll.
Und dann stöhnte sie aus tiefster Kehle, als Skjala ihre
Zunge erneut zum Einsatz brachte.
„Oh, Göttin“, hauchte sie. „Ich hatte keine Ahnung von
dieser Stelle…“
Ganz im Gegensatz zu den wenigen Frauen, die in den Augen
der Kriegerin sauber genug waren, um diese Spielart mit ihnen zu erkunden,
reagierte die Frau völlig unbefangen. Beim ersten Mal auf diese Weise waren es
meist Scham und Unsicherheit, die überwunden werden wollten. Doch der Rotschopf
gab sich ihr weiter hin.
Freigiebig reckte sie ihr den Hintern entgegen und
entspannte sich sogar so sehr, dass es Skjala gelang, ein wenig mit der Zunge
in die Hinterpforte einzudringen. Und das tat sie, denn nichts an diesem Körper
wirkte auf sie unrein, obwohl sie keine besondere Sorgfalt auf diese Region bei
ihrer Reinigung gelegt hatte.
Deutete Skjala die Zeichen richtig, so stieg die Lust des
Waldgeistes auch bei dieser Spielart unaufhaltsam weiter der Erfüllung
entgegen. Ein winziger Stich des Neids darauf, so spielend einfach diesem
Gipfel der Lust nahezukommen, wurde schnell von der Begeisterung
fortgeschwemmt, auf dem Frauenkörper wie ein geschickter Skalde auf seiner
Flöte spielen zu können.
Und die Kriegerin spielte. Sie genoss die Töne, die sie
der Kehle der anderen entlockte. Und die Schauer, die dieser über den Körper
liefen, wenn sie ihre Hände wieder auf Wanderschaft sandte.
Bald wurde der Atem der Dryadja flacher und schließlich keuchte sie abgehackt,
als sie dem Gipfel immer näherkam. Skjala trieb sie voller Freude vorwärts auf
die süße Klippe zu.
Sie schnappte mit den Fingern nach den steinharten Kernen
auf den Brüsten, strich um die Perle der Lust, rieb darüber oder schnippte
sogar mit dem Finger darauf. Und sie ließ ihre Zunge immer wieder zwischen den
Pforten der Lust hin und her wechseln.
Solange jedenfalls, bis sich der Duft des Waldes mit
einem Mal verstärkte und der Körper des Wesens sich anspannte, bis sie einer
Bogensehne glich.
Neugierig achtete die Kartarin noch auf die kleinste
Regung, denn wie ein übernatürliches Wesen den Gipfel erreichte, hatte sie noch
niemals gesehen. Doch ohne ihre reizenden Finger schien der Körper unfähig, den
letzten Schritt zu machen.
„Bitte“, winselte sie wie ein hilfloses Kind. Sie flehte
um Erlösung. Und Skjala war diejenige, die ihr dies gewähren konnte.
„Bittebittebitte…“
Berauscht von einem Gefühl der Macht und… Zuneigung
senkte die Kriegerin ihren Mund über den Quell der Weiblichkeit und küsste diesen
Hort einmal sanft. Ein ersticktes Japsen war die Antwort.
Dann saugte sie den Schoß mit aller Kraft in ihren Mund
und presste ihre Zunge so tief hinein, wie sie es vermochte. Kraftvoll vereinte
sie die Lippenpaare, bis ihre Nase sich fest auf die Lustperle presste.
Ihren Lohn erhielt sie im nächsten Augenblick.
Wahrhaftig wie eine Quelle sprudelte es aus dem Waldgeist
hervor. Es war ein Quell reiner Lust. Und reiner Natur. Ein Quell des Lebens,
der sich in die Kehle der Kartarin ergoss.
Was den Männern in kalten Winternächten von ihren Vätern
verheißen wurde und sie veranlasste, trotz aller Gefährlichkeit und
Unberechenbarkeit der Geister des Waldes die Dryadja zu suchen - ihr lebensverlängerndes Wasser der
ewigen Jugend - wurde ihr aus freien Stücken geschenkt.
Sie war entschlossen, keinen Tropfen von diesem Geschenk
zu verschwenden. Zumal es süßer als der süßeste Met oder Wein schmeckte.
So versunken war die Kriegerin in ihren Trunk, dass sie
einen ganzen Herzschlag brauchte, um das plötzliche Grollen von der Tür aus
richtig zu identifizieren.
Es war ein Wer,
der dort knurrte!
*****
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Die Geschichte ist toll. Aber ein Tip. Überarbeite den Anfang. Als Hobbyschmied dreht sich mir dier Magen um, wenn ich daran denke, dass du eine Kopferschüssel als Pisspot nutzt. Das Teil wäre nach einem Tag giftgrün oxidiert. Nimm Ton, oder wenn es wirklich Edel sein soll, Blei oder Bronze, das ist nicht ganz so anfällig.
AntwortenLöschenDanke dir, Krystan. Ich muss wohl etwas deutlicher machen, dass sie die Schüssel benutzt, um aus ihrem Urin und einer Spur des Kupfers ein Desinfektionsmittel für Wunden herzustellen.
LöschenPrimitive Medizin. Hats tatsächlich gegeben.
Es ist also kein Pisspot, sondern mehr wie eine Schale zum 'anrühren'.
Ist mir eine Seite weiter auch aufgefallen, aber als ich so die ersten Absätze durch hatte, dachte ich mir wtf ...
LöschenDann hoffe ich mal, dass ich nicht allzu viele Schmiede habe, die sich daran stören, bevor es sich aufklärt... ;-D
LöschenBestimmt nicht. Ich hab nur vor ein paar Jahren viel mit Kupfer gearbeitet, und da ist es mir aufgefallen wie allergisch das auf salzige Säuren reagiert.
LöschenAls ein neuer Fan der Kartarin und Shadiya muss ich jetzt doch wohl auf die Fortsetzung pochen ...
AntwortenLöschenGab es das finale Gemetzel seitens Björn ? Gibt es eine weitere Entwicklung zwischen den Wer-Geschwistern und Shadiya ?
Oder gibt es eine Fortsetzung und ich hab' sie einfach nur Übersehen ...
Schön spannend und detailreich beschrieben !!
Danke dir, Jochen! ;-D
AntwortenLöschenDas finale Gemetzel liegt noch in der Zukunft. Bislang haben die Kartaren nur die Spitze des Eisbergs angekratzt. Was sie alsbald erfahren werden.
Und weitere Entwicklungen sind gewissermaßen vorprogrammiert. Sie wie eitere Verwicklungen mit den Wer-Geschwistern.
Wird auf jeden Fall fortgesetzt.
Und btw... Skjala ist ziemlich sprachlos über ihre Fangemeinde. Sie findet sich selbst nicht wirklich liebenswert und murmelte auch etwas davon, ihre Axt am Hinterteil des ersten Mannes zu verwenden, der sie süß nennt. Bei Frauen wäre sie allerdings gnädiger und würde das stumpfe Ende nehmen... ;-D
Diese Geschichte ist echt ... wow ... Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals so eine unglaublich tolle erotische Geschichte lesen würde.
AntwortenLöschenPS: Ich liebe deine Geschichten !
LG Lucia
Und wieder danke ich dir, Lucia. Ich fange an, mich auf deine Kommentare zu freuen. Wenn du magst, darfst du auch ruhig mal ins Detail gehen, was dir am besten gefällt. Und natürlich auch, was dir nicht so behagt. Immer her damit. ;-)
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